Um Geld von ihren Opfern zu erbeuten, werden Betrüger mitunter sehr kreativ. Viele Betrugsmaschen lassen aber zumindest ein ähnliches Muster erkennen, auf das man achten kann, wenn man aufmerksam ist. Doch auch das hilft nicht immer, wie ein aktueller Fall zeigt. Dieser ereignete sich am Autobahn-Rastplatz Michendorf Süd im Südwesten von Berlin. Das Opfer ist ein 20-jähriger Mann.
Als er gegen 01:20 Uhr aus einem Reisebus ausstieg, der Richtung Polen unterwegs war, sprachen ihn zwei Männer an. Diese gaben sich zunächst freundlich und hielten ihm Geldscheine entgegen, den er angeblich verloren hatte. Das veranlasste den jungen Mann wiederum zu, seinen Geldbeutel herauszuholen, um zu belegen, dass nichts daraus fehlt und es dementsprechend nicht sein Geld sein könne. In diesem Moment greift dann die eigentliche Betrugsmasche.

Betrug an Rastplatz erinnert an alte Masche
Die beiden Männer am Rastplatz baten um einen Geldtausch und starteten dann ein kurzes Ablenkungsmanöver. Währenddessen tauschten sie die gezeigten Euroscheine gegen belarussische Rubel ein. Dazu muss man wissen, dass diese Währung im Vergleich zum Euro weitaus weniger wert ist. Das Opfer bemerkte den Tausch zeitnah, die beiden Täter befanden sich allerdings bereits auf der Flucht.
Die Masche ist tatsächlich nicht neu, kam aber eine ganze Zeit lang nicht mehr zur Anwendung. Neben Autobahn-Rastplätzen bieten sich etwa auch Flughäfen oder Bahnhöfe dafür an. Die Polizei bezeichnete das Vorgehen als „uralte Masche, die das erste Mal seit Längerem wieder einmal bei uns aufgetaucht ist“. Das grundlegende Muster besteht, wie übrigens auch bei vielen anderen Betrugsmaschen, darin, das Opfer zu überrumpeln und Druck zu erzeugen. Das kann man etwa auch bei Betrugsdelikten beobachten, die über Telefongespräche funktionieren oder auch beim Spiegeltrick, der dieses Jahr wieder vermehrt auf Autobahnen Richtung Italien gemeldet wurde.
Dem Opfer nützte es in dem geschilderten Fall auch nichts, dass es nüchtern und aufmerksam war und die Tat zudem schnell bemerkte. Als effektive Schutzmaßnahmen nennt die Polizei, niemals Bargeld vor Fremden vorzuzeigen. Wenn man von fremden Personen angesprochen wird, sollte man zudem Abstand einhalten und sich nicht in Gespräche verwickeln lassen, während man seinen Geldbeutel gleichzeitig möglichst nicht sichtbar in der Tasche belässt.