TV-Anschluss wird gesperrt: Millionen Bürger von Gesetzesänderung betroffen

Am 1. Juli tritt eine Gesetzesänderung in Kraft. Wer jetzt nicht handelt, muss mit einer Sperre seines TV-Anschlusses rechnen.

06.06.2024, 14:01 Uhr
TV-Anschluss wird gesperrt: Millionen Bürger von Gesetzesänderung betroffen
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Das Ende des sogenannten TV-Nebenkostenprivileg steht vor der Tür und damit könnte für Millionen von Fernsehnutzern plötzlich der Bildschirm schwarz bleiben. Unter der Gesetzesänderung, die ab dem 1. Juli dieses Jahres in Kraft tritt, versteht man die Abschaffung der Kabel-Anschlussgebühren in den Nebenkosten von Mehrfamilienhäusern. Eine Übergangsfrist begann bereits ab dem 1. Dezember 2021 und die ist demnächst verstrichen.

Ab Juli muss dann jeder infrage kommender TV-Nutzer ein privater Kunde des Kabelnetzbetreibers werden und gilt nicht mehr als Teil einer Hausgemeinschaft, die sich bisher den Anschluss in den Nebenkosten teilte. Bislang erfolgte die Kabelnutzung in Mehrfamilienhäusern noch über Sammelverträge. TV-Nutzer, die diese Übergangszeit verstreichen lassen, können unter Umständen mit einer Stilllegung ihres Empfangs rechnen.

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Während der Fußball-EM droht die Sperre des TV-Anschlusses

Der Vorteil lag für die Netzbetreiber darin, dass alle Mieter den Anschluss zahlen mussten – egal ob sie ihn nutzten oder nicht. Das erste Unternehmen, das intensiv auf eine Änderung im Vertragswerk hinwies und mit möglichen Sperrungen drohte, war Vodafone. Der Betreiber bietet einen Check an, in dem zu ermitteln ist, ob man selbst von dieser gesetzlichen Änderung betroffen ist. Jetzt hat mit PŸUR ein weiterer großer Kabelanbieter nachgezogen und droht damit, den TV-Anschluss stillzulegen, falls kein Vertrag geschlossen wird.

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Betroffen sind von den rund 3 Millionen Kabelkunden ungefähr 40 Prozent, die unter die Änderung des „Nebenkostenprivilegs“ fallen. In Zahlen sind das für PŸUR 1,2 Millionen Anschlüsse. Allerdings haben beide Unternehmen versichert, ihre Kundschaft mehrfach auf die nötigen Änderungen hinzuweisen, um eine TV-Sperrung zu vermeiden, wie sie bereits in einigen Stadtteilen von Berlin, Heiligenstadt und Gera erfolgt ist. Während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland wäre das sicher eine ärgerliche Überraschung.

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