Tragischer Tod von 14-jährigem Jungen im Freizeitpark wird zum TikTok-Trend

Viele Creator versuchen, mit dem Vorfall Likes und Views zu kassieren.

05.04.2022, 13:31 Uhr
Tragischer Tod von 14-jährigem Jungen im Freizeitpark wird zum TikTok-Trend
IMAGO / ZUMA Wire
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Vor rund einer Woche erschütterte die Nachricht das Netz – ein 14-jähriger Junge ist im „Icon Park“ in Florida auf tragische Weise ums Leben gekommen. Tyre Sampson, ein angehender Footballplayer, ist mit dem höchsten Freifallturm der USA mitgefahren und mitten während der Fahrt von seinem Sitz aus in die Tiefe gestürzt. Das schockierende Video des Vorfalls, das Passanten zufälligerweise aufgenommen hatten, ging im Internet viral – und sorgte neben Beileidsbekundungen auch für einen TikTok-Trend der speziellen Sorte.

Die Video-Plattform ist schon lange dafür bekannt, sehr fragwürdige Trends hervorzubringen. Und so haben sich einige User den Tod des Teenagers als Referenz genommen und angefangen, das Video des tragischen Todes mit Musik zu hinterlegen. Eines der Videos erzielte mehr als 500.000 Likes und wurde mit dem Song „Formular“ von Labrinth unterlegt. Zu den Worten „Livin' for the thrill of it“ wurden Ausschnitte aus dem „Icon Park“ oder besagtem Video gezeigt, unterstrichen von der Caption „Rip tho bro (zu deutsch: Aber ruhe in Frieden, bro“.

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Scharfe Kritik von anderen TikTokern

Doch nicht alle TikTok-User scheinen blind auf diesen fragwürdigen Trend aufzusteigen. Viele kritisieren die Pietätlosigket dieser Video-Compilations und machen ihrem Ärger in den Kommentaren Luft. „Ein kleiner Junge ist GESTORBEN“, schrieb der US-amerikanische TikTok-Star Lil Theydy unter ein solches Video. „Wegen jemandes groben Fahrlässigkeit und ihr macht da einen TREND draus.“ Auch TikTok-Star Rynnstar hat sich gegen diesen Trend geäußert: „Ihr habt noch nicht mal den Anstand, (in den Videos) seinen Namen zu nennen. Er ist einfach ‚dieser Junge‘ für euch.“

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Aufgrund dieser Haterkommentare, die sich unter den fraglichen Videos tummeln, haben viele Creator ihre TikTok-Videos wieder heruntergenommen. „Ich möchte etwas klarstellen“, schrieb einer dieser User, die ihr Video gelöscht hatten, „Es tut mir leid, dass ich euch alle mit dem Video beleidigt habe... Das Video hat sich ernsthaft nicht gegen den 14-jährigen Jungen gerichtet.“ Doch es gibt auch einige User, denen das Schicksal des Jungen egal zu sein scheint – sie profitieren lieber von den Likes und den Views, die der Tod des Jungen ihnen einbringt.

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