Die Implosion des U-Boots „Titan“ hat weltweit Aufsehen erregt. Nachdem der CEO des Unternehmens OceanGate gemeinsam mit vier weiteren Insassen auf dem Weg zum Wrack der im Jahr 1912 gesunkenen Titanic gewesen ist, fehlte von dem kleinen U-Boot plötzlich jede Spur.
Erst nach vielen Stunden der Ungewissheit war klar, dass alle Passagiere verstorben und die „Titan“ implodiert ist. Erst kürzlich wurden weitere Details zu dem Unglück bekannt. Außerdem veröffentlichte die U.S. Coast Guard erstmals ein Video des Wracks am Boden des Ozeans.
Insider spricht erstmals über den Bau des U-Boots "Titan"
Schon kurz nach dem Unglück wurden kritische Stimmen laut, die es auf die Bauweise des U-Boots abgesehen hatten. CEO Stockton Rush soll Materialen verwendet haben, die nicht zusammenpassten und dem Druck des Wassers nicht standhalten konnten. Jetzt äußerte sich erstmals ein Insider, der früher bei OceanGate angestellt gewesen ist. David Lochridge war als Direktor für Marine-Operationen tätig und kennt alle Details über den Bau der „Titan“.
Lochridge erklärt, dass das Unternehmen nur darauf konzentriert gewesen sei, Geld zu verdienen. Er warnte immer wieder davor, das U-Boot zu Wasser zu lassen und warf sogar der US-Behörde OSHA vor, OceanGate nicht genau genug überprüft zu haben. „Diese Tragödie hätte vielleicht verhindert werden können“, erklärt er. Lochridge legte sich mit Stockton Rush aufgrund massiver Sicherheitsbedenken an und wurde anschließend gefeuert. Zudem erklärte er, dass beispielsweise die Aussichtsscheibe des U-Boots lediglich für eine Tiefe von bis zu 1000 Metern geeignet war.
Stockton Rush feuert sämtliche Mitarbeiter, die Bedenken äußerten
Daraufhin wollte der Hersteller eine Ersatzscheibe liefern, die Expeditionen in bis zu 4000 Metern Tiefe zulässt. OceanGate ignorierte diesen Vorschlag allerdings. Alle am Bau beteiligten Mitarbeiter hatten keinerlei Erfahrung und kamen gerade von der Universität oder hatten diese noch nicht einmal besucht. Stockton Rush steuerte die „Titan“ lediglich mit einem Playstation-Controller. Tym Catterson, der als Auftragnehmer am Bau des Bootes beteiligt war, wies ebenfalls mehrmals auf das Risiko durch die Carbon-Hülle des U-Boots hin. Angehörige der Opfer haben deshalb eine Klage gegen OceanGate veranlasst.