Partnerschaften sind nicht immer ehrlich. Oft geht jemand fremd oder betrügt die Person an seiner Seite, obwohl er sie doch eigentlich liebt. Dafür kann es viele Gründe geben. Eine Studie setzte sich nun mit der Frage auseinander, wie es zu dem Ausrutscher oder sogar zu der Affäre kommen kann.
Psychologen sagen, Liebe und Fremdgehen schließen sich nicht aus. Der Seitensprung muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Partner oder die Partnerin keine Gefühle mehr hat. Normalerweise geht man davon aus, dass Menschen, die fremdgehen gemein, kaltherzig und skrupellos sind. Jedoch lässt sich das nicht so einfach pauschalisieren.
Komplexe Ursachen führen zum Seitensprung
Im Rahmen der veröffentlichten Studie wurden insgesamt 500 Menschen befragt, die in der Vergangenheit schon einmal fremdgegangen sind. Die Psychologinnen und Psychologen arbeiteten aus den Antworten acht Hauptgründe heraus. Der erste Grund ist Wut, beispielsweise, weil der andere zuvor bereits fremdgegangen ist. Darauf folgten das Bedürfnis nach Liebe und der eigene Selbstwert. Die Betroffenen fühlten sich in ihren Beziehungen nicht wertgeschätzt und nicht gesehen.
Einige nannten den Grund, dass die Rahmenbedingungen der Beziehung nicht genau abgesprochen waren. Wieder andere hatten Lust auf Abwechslung oder wollten ihrem sexuellen Verlangen nachgehen. Auch wenn zu viel Alkohol im Spiel war, endete dies bei einigen Befragten in einem Seitensprung. Das Fazit der Studie besagt zudem, dass man nicht aus einer spontanen Laune heraus fremdgeht. Oft sucht man in der anderen Person etwas, dass die eigene Beziehung nicht erfüllen kann.
Die Paartherapeutin Aino Simon sagt deswegen, dass es besonders wichtig ist, offen miteinander zu kommunizieren: „Ein Betrug entsteht oft deshalb, weil wir nicht miteinander reden. Da schlummert ganz viel in uns, was wir niemals zeigen und selbst in dieser ganz nahen Beziehung uns niemals trauen auszusprechen. Weil wir es vielleicht selbst gar nicht bemerken oder auch weil es so ungewohnt ist, darüber zu sprechen.“