„Shutter Island“ lässt uns Edward Daniels (Leonardo DiCaprio) begleiten, der im Ashecliffe Hospital nach dem pyromanischen Mörder seiner Frau sucht, Andrew Laeddis. Während der Film Edward zunächst als Marshal vorstellt, der die Ereignisse auf der abgelegenen Insel „Shutter Island“ untersucht, präsentiert uns das Ende des Films harte wie diffuse Wahrheiten.
Das Ende vom Film „Shutter Island“ einfach erklärt
Obwohl Edward zunächst glaubt, eine Verschwörung und Experimente an Patienten aufzudecken, wird er plötzlich damit konfrontiert, dass er selbst in Wahrheit Andrew Laeddis sei. Sein vermeintlicher Marshal-Partner stellt sich dabei als sein behandelnder Psychiater, Dr. Lester Sheehan, heraus. Wie der Chefarzt Dr. John Cawley enthüllt, habe Andrew die US-Marshal-Identität lediglich angenommen, um den selbst verübten Mord an seiner manisch-depressiven Frau verarbeiten zu können.
Seine gesamte Ermittlung auf der Insel wäre somit nicht mehr als ein Rollenspiel gewesen, um sich den eigenen Taten und Schuldgefühlen auf andere Form zu stellen. Zugleich betont der Chefarzt, dass sich Andrew einer Lobotomie unterziehen müsse, wenn er weiterhin in seinen eigenen Wahnvorstellungen versinkt. Edward/Andrew wehrt sich gegen die Behauptung, doch verliert das Bewusstsein, als er seinen Revolver als Spielzeug erkennt.
Was die letzten Worte wirklich bedeuten
Am Ende des Films sitzt er mit seinem Psychiater außerhalb des Ashecliffe Hospitals, scheint erneut in seiner US-Marshall-Fantasie versunken. Sheehan erteilt dabei Bediensteten scheinbar das Signal, Andrew zur Lobotomie wegzubringen. Dieser wirkt jedoch gelassen und stellt die Frage: „Was wäre schlimmer: Zu leben wie ein Monster oder als guter Mann zu sterben?“ bevor er sich freiwillig in die Hände der Wärter begibt.
Diese letzten Worte sorgen noch heute für einige offene Fragezeichen bei den Zuschauern. Tatsächlich scheinen sie darauf hinzudeuten, dass sich Andrew/Edward bewusst gegen seine Erinnerungen mit Schuldgefühlen und für die Lobotomie entscheidet. Worin seine Taten jedoch bestehen und welche Identität wirklich seine eigene darstellt, lässt der Film dabei bewusst offen. Am wahrscheinlichsten gilt jedoch, dass Andrew seine Frau in einem Feuer getötet hat.
Viele Szenen deuten Andrews Verbindung zum Feuer in „Shutter Island“ an, wie der Augenblick, als er den Wagen des Chefarztes in Flammen aufgehen ließ. Unklar hingegen ist, ob seine Frau tatsächlich ihre drei gemeinsamen Kinder ertränkt hat und ob sie danach von Andrew zunächst erschossen wurde oder ob das Feuer sie getötet hat. Genau diese Ungewissheit, welche Wahrheit am Ende die echte darstellt, ist es jedoch, die den echten Reiz des ansprechenden Psychothrillers ausmacht.