Für die meisten ist Schweiß einfach nur lästig. Er verursacht Flecken, die Feuchtigkeit ist überall und nach einer Weile entwickelt sich unangenehmer Geruch. Dabei ist Schwitzen eine natürliche und wichtige Reaktion des Körpers, um die Temperatur zu regulieren. Es handelt sich quasi um die körpereigene Klimaanlage, die durch das autonome Nervensystem gesteuert wird.
Die Schweißdrüsen sondern dafür ein wässriges Sekret ab, das sich wie ein dünner Film auf die Haut legt und dort verdunstet. Dabei entsteht an entscheidender Stelle Kälte, um die Kerntemperatur des menschlichen Körpers stabil zu halten – gerade im Sommer eine nützliche und lebensnotwendige Funktion. Allerdings sollte sich dabei alles in einem bestimmten Rahmen bewegen.
Zu viel und zu wenig Schwitzen ist ein Problem
Die Menge an „nötigem“ Schweiß richtet sich nach der Außentemperatur und der Luftfeuchtigkeit. Aber auch die Größe der Körperoberfläche und das Aktivitätslevel der Person spielen natürlicherweise eine Rolle. Je nach Umstand kann ein menschlicher Körper schonmal mehrere Liter Schweiß an einem einzigen Tag produzieren. Zu wenig oder gar kein Schwitzen nennt man Anhidrose. Wer hingegen mehr schwitzt, als nötig wäre, leidet an einer sogenannten Hyperhidrose.
Personen mit Anhidrose müssen vorsichtig sein, um keinen Hitzschlag zu erleiden, weil ihr Körper aufgrund fehlender Regulierung überhitzt. Übermäßiges Schwitzen hingegen ist dann krankhaft, wenn der Schweiß keine kühlende Funktion mehr erfüllt. Dafür unterscheidet man in der Dermatologie in drei verschiedene Grade der Betroffenheit.

Übermäßiges Schwitzen sollte untersucht werden
„An einem normalen Tag, an dem man sich nicht übermäßig viel bewegt, sondern die Schweißdrüsen insgesamt im Schnitt einen halben Liter Flüssigkeit ab. An einem heißen Sommertag oder bei andauernder körperlicher Aktivität können sie aber auch bis zu zwei Liter pro Stunde abgeben“, heißt es bei der AOK. Wer deutlich mehr schwitzt, regelmäßig große Schweißflecken von mindestens 10 Zentimetern Durchmessern und etwa auch Schweißbildung an Hand- und Fußflächen hat, sollte sich entsprechend untersuchen lassen.
Denn übermäßiges Schwitzen ist nicht nur einfach ein optisches Problem. Der Flüssigkeitshaushalt kann durcheinander geraten, was eine Belastung für den ganzen Kreislauf darstellen kann. Und auch bei sozialer Interaktion kann es einschränken, was wiederum auch an anderer Stelle einen Verlust von Lebensqualität bedeutet.