Wie ein Tsunami: Seltenes Naturphänomen vor Portugals Küste

Urlauber an Portugals Küsten haben vermutlich nicht schlecht gestaunt angesichts eines seltenen, aber auch bedrohlich wirkenden Schauspiels.
04.07.2025, 15:19 Uhr
Wie ein Tsunami: Seltenes Naturphänomen vor Portugals Küste
Facebook @Fernando Carvalho
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Wer am Montag dieser Woche an Portugals Stränden im Norden und im Zentrum des Landes unterwegs war, konnte ein wahrlich spektakuläres Schauspiel beobachten. Eine sogenannte Rollwolke (Englisch: „Roll Cloud“, was der gängigere Begriff ist) bewegte sich auf die Küste zu, wie auch das portugiesische Institut für Meer und Atmosphäre (IPMA) bestätigte. Diese war bereits auf den Satellitenbildern gut zu sehen, was sie auch ihren gigantischen Ausmaßen zu verdanken hat.

Der Behörde zufolge hat sich die Wolke bereits am Sonntag „gegen 15.30 Uhr (16.30 Uhr MESZ) über dem Meer gebildet und sich der Westküste des Kontinents zwischen Peniche und Povoa de Varzim zwischen 17 und 18 Uhr genähert.“ Bilder der Rollwolke kursieren bereits großflächig im Netz, was vor allem an ihrem spektakulären Äußeren liegt. Denn aufgrund ihrer Beschaffenheit sieht es so aus, als ob ein Tsunami auf die Küste zudonnert.

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Rollwokle am Strand von Portugal
X @Rainmaker1973

Rollwolken sehen spektakulär aus, sind aber ungefährlich

Bei einer Rollwolke handelt es sich um eine tief hängende Wolke, die komplett horizontal ausgerichtet ist. Dabei nimmt sie die Form einer Walze an, die eben auch eine Riesenwelle erinnert, was die Namensgebung erklärt. Für Beobachter scheint es nämlich so, als würde die Wolke über den Himmel rollen, wobei sie sich um eine horizontal angelegte Achse dreht. Oft bringt die offiziell als „Volutus“ bezeichnete Wolkenart heftige Böen oder sogar Gewitter mit sich, weshalb sie im Deutschen auch oft Böenwolke genannt wird.

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Vor allem in Küstennähe sind solche Rollwolken eher ungewöhnlich. Das liegt daran, dass sie unter besonderen Umständen entstehen, die vorrangig weiter draußen auf dem Meer herrschen. Dafür muss nämlich kalte Luftmasse unter wärmere und feuchtere Luft gleiten, wodurch sich diese nach oben verschiebt. Die Luftmassen darum herum haben dann aber unterschiedliche Windrichtungen, was die entstehende Rollwolke quasi rotieren lässt.