Egal ob Tinder, Parship oder ein anderer Anbieter – Online-Dating gehört für viele zum Dating-Alltag dazu. Gerade unter 30- bis 49-Jährigen ist es üblich, Apps und Plattformen in ihre Partnersuche mit einzubeziehen. Laut einer Forsa-Umfrage setzen in dieser Altersklasse sogar ganze 68 Prozent auf entsprechende Methoden. Die Auswahl ist groß und die Kontaktaufnahme fällt vielen einfacher als im Analogen.
Allerdings gibt es auch noch andere Zahlen, die weniger positiv klingen. So gaben etwa auch 59 Prozent der Befragten an, dass Online-Dating bei ihnen „emotionale Erschöpfung und Frustration“ auslösen würde. Bei vielen führte das weiter zu Traurigkeit, Stress, depressiven Verstimmungen und auch Scham. Die Kaufmännische Krankenkasse Hannover (KKH) warnt deshalb vor sogenanntem „Online-Dating-Burnout“.

Viele fühlen sich beim Online-Dating „wie eine Ware“
Die Gründe für die negativen Gefühlslagen können vielfältig sein. Die große Auswahl setzt beispielsweise unter Stress, genauso wie die Art der Darstellung oder das Ghosting durch eine Person, mit der man vorher viel Kontakt hatte. Oberflächliches beziehungsweise rein sexuelles Interesse gaben 46 Prozent als Grund für negative Gefühle an. Dabei unterschieden sich die Werte zwischen den Geschlechtern teils deutlich. Während Frauen etwa häufiger angaben, erschöpft oder angesichts der Auswahl gestresst zu sein, litten Männer eher unter depressiven Verstimmungen und Scham.
Laut der Krankenkasse spielt auch die eigene Erwartungshaltung eine große Rolle bei der Problematik. Wer negative Erfahrungen mache, nachdem er viel Zeit, Emotionen und gegebenenfalls auch Geld in Online-Dating gesteckt habe, könne unter Umständen ein „Online-Dating-Burnout“ entwickeln. Die Symptome zu einem Burnout, das etwa durch zu hohe Arbeitsbelastung entsteht, seien ähnlich, wenn auch nicht ganz vergleichbar.
Antriebslosigkeit und emotionale Erschöpfung nähmen aber zu. Langfristig kann das zum Problem werden, wie andere Umfragen und Studien beweisen. Dazu kommt, dass neben drohendem „Online-Dating-Burnout“ auch anderweitig die psychische Erschöpfung vieler zunimmt.