Nutzer verärgert: Disney+ droht Kunden mit Rausschmiss

Was der Konzern jetzt auch für Deutschland plant.

08.10.2023, 00:04 Uhr
Nutzer verärgert: Disney+ droht Kunden mit Rausschmiss
eafaru/Shutterstock
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Jetzt ist es auch bei Disney so weit. Das Geld scheint auch beim Mega-Filmproduzenten mit der Mickey-Mouse knapper zu werden. Nach einigen Flops, die in die hunderte Millionen Dollar gehen, versucht der Entertainment-Konzern an allen Ecken und Enden an frisches Geld zu kommen. International betreibt Disney neben der Filmindustrie noch Freizeitparks wie Disneyland in Anaheim - Kalifornien, Disney World in Orlando - Florida und das europäische Disneyland-Paris. Allerdings sprudelt das Geschäft auch hier nicht mehr so wie früher, denn durch die Pandemie wurden die Parks geschlossen, produzierten aber dennoch immer weiter Kosten.

Zusätzlich zu diesen Aktivitäten bietet Disney mit der Plattform „Disney+“ einen Service an, der die Filme zum Streamen zur Verfügung stellt, die von Disney selbst, oder von einer ihrer zugekauften Filmfirmen produziert wurden. Da es sich dort um Schwergewichte wie Pixar, Walt Disney Animations, Marvel, Lucasfilm und 20th Century Fox handelt, kann man sich vorstellen, dass das Portfolio der Filme schon sehr anspruchsvoll ist, dass da auf Disney+ geboten wird.

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Allerdings hat der Konzern mittlerweile vom Password-Sharing die Nase voll. Zu viel Geld geht verloren durch das Teilen des gebuchten Zugangs mit Nichtabonnenten und die Produktionskosten für die Filme steigen teilweise ins Unermessliche an. Nach dem Vorbild von zunächst nur Netflix, und kürzlich auch Amazon Prime, möchte Disney+ dem nun einen Riegel vorschieben. Schon vor einigen Wochen wurde über Maßnahmen spekuliert. Nun wird es allerdings ernst.

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Diego Thomazini/Shutterstock

Schwere Konsequenzen für Password-Sharing

Beginnen sollen die neuen Regelungen zuerst nächsten Monat in Kanada. Nachdem Netflix das Teilen der Passwörter verhindert hat, bescherte es dem Streaming-Dienst plötzlich einen satten Kundenzuwachs in Millionenhöhe. Das soll bei Disney Plus auch so funktionieren. Die Weitergabe der Passwörter an Freunde und Familie soll zukünftig kostenpflichtig sein. In einer E-Mail kündigte Disney+ an, dass für Kundinnen und Kunden in Kanada ab 01. November 2023 das Teilen von Passwörtern außerhalb des eigenen Haushalts untersagt ist. Zusätzlich wird bei der bisherigen Abo-Stufe auch noch Werbung eingeführt. Wer weiterhin all die Filme und Serien von Star Wars, Disney-Klassiker inklusive Neuverfilmungen oder das Marvel Universe werbefrei genießen will, muss draufzahlen.

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Außerdem folgte auch eine Drohung. Sollte sich die Kundschaft nicht an die neuen Regeln halten, wird entweder das Streamen zu dem Anschluss temporär unterbunden oder aber gekündigt. Sogar weitere Schritte behält sich das Unternehmen vor, falls dem zuwidergehandelt wird. In den sozialen Medien zeigt sich mittlerweile Wut über die Pläne und so manche berichten, ihren Account bei Disney Plus bereits gekündigt zu haben. Andere fühlen sich gar zurück in die Kinos gedrängt und allgemein macht sich Ärger auf die Streamingdienste breit, denn das Angebot ist bei allen Teuerungen gleich geblieben.

Für Deutschland existieren noch keine fixen Termine. Was es allerdings gibt, sind Pläne, wie die neuen Abos dann aussehen sollen. Das Preiswerteste soll Werbung enthalten. Dann kommt das aktuell bekannte, das allerdings dann auf eine Bildqualität von 1080p beschränkt werden soll. Das Premium Modell mit 4K und HDR, so, wie es momentan noch angeboten wird, soll dann 11,99 Euro im Monat kosten. Wer bereits ein laufendes Abo hat, wird ohne Mehrkosten auf das Premium-Modell hochgestuft. Disney + behält sich allerdings vor, hier in Zukunft Änderungen am Preismodell vorzunehmen. Eins ist sicher: Preiswerter wird es nicht mehr – auch nicht bei Disney+.