Im Bundesland NRW gibt es immer mehr junge Einwohner, die keinen Ausbildungsplatz finden. Zudem existiert ein erheblicher Fachkräftemangel sowie landesweit eine Mehrzahl an Arbeitslosen, die keine Berufsausbildung vorweisen können. Die wirtschaftliche Situation ist demnach äußerst komplex und erfordert ein rasches Handeln.
NRW möchte deswegen neue Maßnahmen und eine damit einhergehende Pflicht ins Leben rufen. Konkret wird momentan die Einführung einer Ausbildungsgarantie geprüft. Diese Regelung soll sich an dem Modell orientieren, das bereits im Jahr 2008 in Österreich umgesetzt wurde. Dies sieht vor, dass alle Personen unter 25 Jahren, die keinen Ausbildungsplatz finden können, einen Kurs zur Berufsvorbereitung absolvieren müssen.
NRW prüft Einführung einer Ausbildungsgarantie
Dieser Kurs umfasst insgesamt zehn Wochen und soll die Zeit somit produktiv füllen. Währenddessen soll die Arbeitsagentur alles daransetzen, die Betroffenen an ein passendes Unternehmen zu vermitteln. Sollten diese Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, werden die Arbeitslosen eine überbetriebliche Ausbildung in einer dafür vorgesehenen Bildungseinrichtung absolvieren. Dieses Arbeitsmodell wird momentan erst einmal geprüft. Jedoch wurde auch betont, dass es im Gegensatz zu Österreich, Unterschiede im deutschen Bildungssystem gibt.
„Wir haben lediglich eine Berufsschulpflicht für Jugendliche, die bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres keinen Ausbildungsplatz bekommen haben“, heißt es. Dennoch soll alles daran gesetzt werden, die Jugendlichen so schnell wie möglich zu vermitteln. Sonst droht eine langfristige Arbeitslosigkeit und ab einem gewissen Punkt wird es umso schwieriger, sich in eine neue Ausbildung zu begeben. Erste Studien belegen bereits, dass eine Ausbildungsgarantie in ganz Deutschland sogar für 20.000 zusätzliche Fachkräfte pro Jahr sorgen würde.