Erst kürzlich wurde die zweite Staffel der beliebten True-Crime-Serie „Monster“ veröffentlicht. Diesmal ging es um den Fall der Brüder Lyle und Erik Menendez, die im Jahr 1989 ihre eigenen Eltern töteten. Immer mehr Menschen, darunter auch Kim Kardashian, fordern nun die Freilassung der beiden – und das aus einem ganz bestimmten Grund.
Lyle und Erik gaben im damaligen Gerichtsverfahren preis, dass sie jahrelang von ihren Eltern misshandelt und von ihrem Vater José sexuell missbraucht und vergewaltigt wurden. Er soll sogar gedroht haben, sie umzubringen. Deshalb griffen sie ihren eigenen Aussagen zufolge eines Tages selbst zur Waffe. Nun werden immer mehr Stimmen laut, die sagen, dass der Missbrauch während des damaligen Prozesses zu wenig berücksichtigt und untersucht wurde.
Werden Lyle und Erik Menendez das Gefängnis bald verlassen?
Das Thema des sexuellen Missbrauchs von Männern wird heute ganz anders behandelt als vor 30 Jahren. Deshalb legen Erik und Lyle Menendez nun neue Beweise vor, die geprüft werden sollen. Am 26. November werden die beiden erneut vor Gericht zu einer Anhörung erscheinen. „Wir haben eine Fotokopie eines Briefes erhalten, der angeblich von einem der Brüder an ein anderes Familienmitglied geschickt wurde und in dem es darum geht, dass er Opfer von Belästigung geworden ist“, erklärt der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles.
Die geplante Anhörung kann sogar zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens führen. Eigentlich müssen die Brüder den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbringen. Nun besteht aber die Chance, doch noch freizukommen. Erik soll den besagten Brief acht Monate vor dem Mord an seinen Cousin Andy Cano geschickt haben. Es kommt hinzu, dass der Sänger Roy Rossello im Jahr 2023 angeklagt hat, dass José Menendez auch ihn als Teenager sexuell missbraucht zu haben. Die Beweise, die Eriks und Lyles Aussagen stützen, verdichten sich. Ob es tatsächlich zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens kommt, wird sich aber erst in einigen Wochen zeigen.
Weiteres Opfer macht José Menendez schwere Vorwürfe
"Wir sind noch nicht so weit, dass wir sagen können, ob wir diese Informationen glauben oder nicht, aber wir sind hier, um Ihnen zu sagen, dass wir eine moralische und ethische Verpflichtung haben, zu überprüfen, was uns vorgelegt wird, und zu entscheiden, ob sie eine erneute Verhandlung verdienen - auch wenn sie eindeutig die Mörder waren -, weil sie jahrelang im Gefängnis waren und der Gesellschaft ihre Schulden zurückgezahlt haben", betonte der Bezirksstaatsanwalt.