Neue Anrede: Die Tagesschau streicht „Damen und Herren“

Die Nachrichtensprecher der "Tagesschau" werden bei ihrer Ansprache die Formulierung "Damen und Herren" nicht mehr verwenden. Was hinter der umstrittenen Neuerung steckt.

05.12.2024, 16:00 Uhr
Neue Anrede: Die Tagesschau streicht „Damen und Herren“
IMAGO / epd
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Normalerweise haben die Sprecher der „Tagesschau“ das Publikum immer mit „meine Damen und Herren“ begrüßt. Diese Tradition soll nun aber der Vergangenheit angehören. Wie ein Sprecher des NDR bestätigte, wurde der Satz „Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau“ zum letzten Mal am 20. November verwendet.

Hintergrund sei das Ziel, die Sendung moderner und zeitgemäßer zu gestalten. Deshalb wird das Publikum nun mit dem Satz „Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau“ willkommen geheißen. Doch diese Neuerung gefällt nicht jedem. Tatsächlich hat der Sender ARD sogar eine richtige Diskussion entfacht.

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ARD

Das steckt hinter der Änderung bei der "Tagesschau"

In einer Erklärung heißt es, dass man sich zunehmend am gesprochenen Wort orientieren wolle. Die „formelle Schriftsprache“ soll dabei weiter in den Hintergrund gerückt werden. Die Verantwortlichen haben jedoch nicht selbst entschieden. Eine entsprechende Zuschauerbefragung wurde durchgeführt und die Neuerungen entsprechen „dem Wunsch nach einer authentischen und zugänglichen Ansprache“. Da bei der Tagesschau die gesprochenen Texte von Redakteuren stammen, die der Nachrichtensprecher anschließend vorliest, soll hier insbesondere für Auflockerungen gesorgt werden.

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Auch die Tatsache, dass sich immer mehr Menschen als non-binär bezeichnen, spielt eine Rolle. Sie fühlen sich von dem alten Gruß nicht mehr angesprochen und wünschten sich ebenfalls eine Veränderung. Dennoch steht die „zugängliche Ansprache“ im Vordergrund. Ob die Tagesschau mit dieser Neuerung tatsächlich dauerhaft beim Publikum punkten kann, wird sich zeigen. In den 60er Jahren gab es eine gänzlich andere Ansprache. Damals sagte der Sprecher lediglich „Guten Abend“ und ließ eine konkrete Anrede komplett aus.

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