Streaming-Riese Netflix produziert und veröffentlicht mehr eigene Filme und Serien als jeder andere Anbieter. Nicht alles davon kann die Abonnenten überzeugen, aber es gibt immer wieder echte Highlights, die sowohl erfolgreich sind als auch euphorische Kritiken einfahren.
Dazu gehören Serien wie etwa „Stranger Things“, „Marvel's Daredevil“, „Haus des Geldes“ oder auch die deutsche Produktion „Dark“. Auf diese Liste gehört aber auch „Alias Grace“. Wer die Serie noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen. Das legt unter anderem auch ein nahezu perfekter Wert bei „Rotten Tomatoes“ nahe.
Die Serie startete bereits vor acht Jahren, im November 2017, auf der Plattform. Und eigentlich kommt sie gar nicht von Netflix selbst, sondern wurde von dem Sender CBC produziert. Die Handlung von „Alias Grace“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Margaret Atwood. Die kanadische Schriftstellerin ist vor allem für ihr Werk „Der Report der Magd“ (verfilmt als „The Handmaid's Tale“) bekannt. Ihr 1996 erschienener Roman „Alias Grace“ basiert auf wahren Begebenheiten – ein Grund, der die Serie so spannend macht. Aber bei Weitem nicht der einzige.

„Alias Grace“ baut seine Geschichte Schritt für Schritt auf
„Nach einem Verbrechen wollen Sie wissen, wer es war. Richtig oder falsch hat nichts zu bedeuten“, hört man eine Frauenstimme zu Beginn des Trailers sagen. Das fasst den Kern der insgesamt sechs Episoden umfassenden Miniserie bereits sehr treffend zusammen. Die Stimme, die da zu hören ist, ist die von Grace Marks (Sarah Gadon). Sie sitzt seit 15 Jahren in einem Zuchthaus, seit sie im Jahr 1843 als 15-Jährige beschuldigt wurde, einen Mord begangen zu haben.
Nun wird der Psychologe Dr. Simon Jordan (Edward Holcroft) dazugeholt, um sich ihren Fall noch einmal anzuschauen. Engagiert wird der junge Mann von einer Gruppe Personen, die nach wie vor fest an Graces Unschuld glauben. In langen Gesprächen lernt er Grace kennen und sie öffnet sich ihm schrittweise, um ihre Geschichte zu erzählen, die nicht nur dem Psychologen, sondern auch dem Publikum unter die Haut geht.
Netflix-Serie „Alias Grace“ mit traumhaften Wertungen
Dabei kommen nicht nur Details ans Licht, die den Fall von allen Seiten beleuchten. Auch das Leben eines Dienstmädchens im 19. Jahrhundert spielt eine entscheidende Rolle. Dabei stellt Dr. Simon Jordan Grace nie direkt diese eine Frage, die die Zuschauerinnen und Zuschauer am meisten interessieren dürfte: Hat sie ihren Dienstherrn (Paul Gross) und seine Haushälterin (Anna Paquin) wirklich getötet?
Die Mischung aus Krimi, Psychologie und Historien-Drama kam vom Start weg gut an. Bei „Rotten Tomatoes“ hat die Serie bei Kritikern eine Traum-Wertung von 99 Prozent. Und auch das Publikum vergab eine sehr gute Bewertung von 88 Prozent. Bei „Metacritic“ kommt „Alias Grace“ auf 81 beziehungsweise 7,1 Punkte. Bei IMDb sind es 7,6.