„Kosmos 482“: Sowjet-Sonde rast unaufhaltsam Richtung Erde

Ein Teil der Sowjet-Sonde "Kosmos 482" steht kurz vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Das Landemodul rast mit einer Geschwindigkeit von 240 km/h auf die Erde zu und könnte dabei möglicherweise nicht verglühen.
07.05.2025, 18:00 Uhr
„Kosmos 482“: Sowjet-Sonde rast unaufhaltsam Richtung Erde
Triff/Shutterstock
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Die Weltraumsonde „Kosmos 482“ ist momentan auf dem Weg zur Erde. Allerdings handelt es sich um einen unkontrollierbaren Absturz, der bereits dazu geführt hat, dass einige Experten ihre Sorge äußerten. Konkret wird das verbliebene Landemodul der sowjetischen Raumsonde in wenigen Tagen wieder in die Erdatmosphäre eintreten.

Einer Berechnung der Technischen Universität Braunschweig zufolge, wird der Wiedereintritt „für den Samstagmorgen um kurz vor 4 Uhr (UTC)“ erwartet. Zur Berechnung nutzten die Forscher unter anderem die aktuelle Flugbahn. Auch die NASA erwartet den Wiedereintritt zwischen dem 7. und dem 13. Mai. Wo genau die Sonde auf die Erde treffen könnte, ist allerdings nicht abschließend zu sagen.

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Experten sicher: Wiedereintritt der Weltraumsonde "Kosmos 482" wird am Samstag stattfinden

„Die nahezu kugelförmige Kapsel aus Titan mit einem Durchmesser von 1,17 m und einer Masse von 495 kg ist technisch für das Überstehen des Eintritts in die Venusatmosphäre und den dort herrschenden hohen Temperaturen (im Mittel über 450 °C) und großem Umgebungsdruck (etwa 90-mal höher als auf der Erde) ausgelegt“, erklärte Andreas Schuetz, Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Deshalb ist nicht auszuschließen, dass die Sonde als Ganzes auf die Erde trifft, anstatt zu verglühen.

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Mehrere Teile von „Kosmos 482“ sind in den vergangenen Jahren bereits wieder in die Erdatmosphäre eingetreten und dabei verglüht. Bei der verbliebenen Kapsel könnte es aber anders aussehen. Das Landemodul rast mit 240 Stundenkilometern auf die Erde zu. Als Absturzfläche wurde ein Gebiet zwischen dem 52. nördlichen und dem 52. südlichen Breitengrad angeben. Dazu zählen Afrika, Australien, teile Amerikas sowie Europa. Dennoch solle man unbesorgt bleiben, da das Risiko sehr gering ist und die Forscher damit rechnen, dass „Kosmos 482“ ins Meer stürzt. Zudem überwacht das Weltraumlagezentrum in Uedem permanent, was sich am Himmel abspielt und gibt im Notfall eine entsprechende Warnung für Deutschland heraus.

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