Horror ist eines der beliebtesten Genres im Film. Vor allem seit der Jahrtausendwende werden zunehmend mehr Titel in diesem Bereich produziert. Viele scheinen also zunehmend Spaß am Gruseln zu entwickeln und schätzen ein kontrolliertes Empfinden von Angst und Schrecken.
Was einem zusätzlich einen kalten Schauer über den Rücken jagt: Wenn der Horror auf der Leinwand auf wahren Geschichten beruht. Bei einigen Horror-Filmen ist das tatsächlich der Fall. Manche basieren eher lose auf realen Personen. Andere geben reale Begebenheiten recht detailgetreu nach.
Der Exorzist (1973)
Das Exorzismus-Motiv ist Gegenstand mehrerer Filme, so auch im Klassiker „Der Exorzist“. Das Geschehen basiert aber auf der wahren Geschichte des 14-jährigen Roland Doe aus dem Jahr 1949. Der Fall ist recht gut dokumentiert. Vor allem das Tagebuch des Priester Raymond Bishop nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein; auch die lokale Presse berichtete. Angeblich kam es in der Umgebung des Jungen zu seltsamen Geschehnissen, nachdem seine Tante gestorben war, weshalb ihm Besessenheit nachgesagt wurde.

Der Goldene Handschuh (2019)
Dieser deutsche Horror-Film aus dem Jahr 2019 erzählt die Geschichte des Serienmörders Fritz Honka, der auf St. Pauli sein Unwesen trieb. Honka ermordete in den 70er-Jahren mehrere Frauen, vorrangig aus dem Trinkermilieu der Reeperbahn, deren Verschwinden kaum jemandem auffiel. Seinen Namen verdankt der Film der gleichnamigen Kneipe, in der Honka seine Opfer ansprach.
Der Exorzismus von Emily Rose (2005)
Ein weiterer Exorzismus-Horror-Film behandelt zumindest lose die Geschichte von Anneliese Michel: „Der Exorzismus von Emily Rose“. Die junge Frau litt an schwerer Epilepsie und Depressionen. Ihr religiöses Umfeld ging deshalb davon aus, dass sie von einem Teufel besessen war. 1976 starb Anneliese Michel an den Folgen extremer Unterernährung, nachdem Priester unglaubliche 67 Exorzismen an ihr durchgeführt hatten.

Amityville Horror (1979)
Grundlage für die Handlungen des Horror-Films „Amityville Horror“ bildet ein echter, brutaler Mehrfachmord. Denn im Jahr 1974 ermordete der damals 23-jährige Ronald DeFeo Jr. seine gesamte Familie – beide Eltern und seine vier Geschwister. Um den Familiensitz ranken sich seitdem zahlreiche Gerüchte, die erst in einem Buch und anschließend in einem Film inklusive Fortsetzungen und Remake aufgegriffen wurden. Denn angeblich wurde die Familie, die danach in das Haus zog, von übernatürlichem Horror heimgesucht.
Lords of Chaos (2018)
2018 erschien der Horror-Film „Lords of Chaos“, der die Geschehnisse in Norwegens Black-Metal-Szene in den 90er-Jahren aufgreift. Konkret geht es dabei um die Bands Mayhem und Burzum und den Mord an Mayhem-Gitarristen Øystein „Euronymous“ Aarseth.

Das Schweigen der Lämmer (1991)
Im erweiterten Sinne ist auch der Kultstreifen „Das Schweigen der Lämmer“ ein Horror-Film. Auf einer konkreten wahren Geschichte beruht dieser zwar nicht, allerdings hat sich Regisseur Jonathan Demme an zwei berühmte Serienmörder orientiert: Ted Bundy und Ed Gein. Und auch die Szenen zwischen Hannibal Lecter und Clarice Starling basieren lose auf den Interview-Aufnahmen, die während einer Befragung von Ted Bundy durch den Profiler Robert Keppel entstanden sind.
The Pope's Exorcist (2023)
In „The Pope's Exorcist“ spielt Russell Crowe den Chef-Exorzisten des Vatikans, der mit dem Exorzismus eines kleinen Jungen beauftragt wird. Und tatsächlich basiert die Figur auf einer echten Person: Gabriele Amorth. Dieser war ab Mitte der 1980er-Jahre als Exorzist tätig; der Film basiert auf seinen Büchern und Memoiren.

Wolf Creek (2005)
Der Horror-Film „Wolf Creek“ lebt von seinen Outback-Slaher-Momenten, die leider zum Teil auf wahren Begebenheiten basieren. Dabei kombiniert Regisseur Greg McLean verschiedene Mordfällen, die sich zwischen 1992 und 2001 in Australien ereignet haben und auf die Serienmörder Ivan Milat und Bradley John Murdoch. Beide hatten es in erster Linie in den 90er-Jahren auf Backpacker in der australischen Wildnis abgesehen.