Vor wenigen Tagen kam es zu heftigen Turbulenzen an Bord eines Flugzeugs, das von London nach Singapur unterwegs gewesen ist. Dabei wurden zahlreiche Passagiere verletzt und einer von ihnen ist sogar verstorben. Forscher schlagen nun Alarm, denn diese Art von Problemen hoch oben über den Wolken nehmen immer mehr zu.
„Todesfälle durch Turbulenzen auf kommerziellen Flügen sind glücklicherweise sehr selten, haben aber heute leider um einen zugenommen“, erklärte Professor Paul Williams von der University of Reading. Die Forscher beobachteten im Rahmen einer Studie, dass die meisten Turbulenzen in den vergangenen Monaten völlig überraschend auf das Personal an Bord zukamen.
Turbulenzen im Flugzeug werden sich "verdoppeln oder verdreifachen"
Der Anstieg dieser sogenannten Klarluftturbulenzen werden mit dem Klimawandel in Zusammenhang gebracht. Das Flugzeug gerät immer häufiger plötzlich in ein erhebliches Luftloch. Allein über dem Nordatlantik nahmen die „CATs“ von 1979 bis 2020 um 17 bis 55 Prozent zu. Die Erderwärmung trägt dazu bei. Eine unruhige Wetterlage lässt Probleme vorhersehen und die Piloten können dementsprechend handeln.
In diesem Fall geraten sie jedoch in stark wirbelnde Luftmassen, die sich innerhalb der weltweiten Jetstreams befinden. Diese sind allerdings für das Radar nicht sichtbar. Zudem gibt es keine Wolken, die darauf hindeuten würden. Für die Zukunft gibt es momentan keine guten Aussichten: „Unsere jüngsten Zukunftsprognosen deuten darauf hin, dass sich die schweren Turbulenzen in den Jetstreams in den kommenden Jahrzehnten verdoppeln oder verdreifachen werden, wenn sich das Klima weiterhin so verändert, wie wir erwarten.“ Deshalb soll nun in bessere Prognose-Techniken investiert werden.