Erst kürzlich hat der Regisseur Ryan Murphy mit seiner Verfilmung des Mordfalls Menendez für Furore gesorgt. Die zweite Staffel der berühmten Serie „Monster“ zeigt, wie Erik und Lyle Menendez im Jahr 1989 ihre eigenen Eltern getötet haben. Detailliert wird der Tag wiedergegeben, an dem sich die Brüder dazu entschlossen haben, auf ihre Mutter Kitty und ihren Vater José zu schießen.
Auch die Hintergründe der Tat und das gesamte Leben der beiden werden gezeigt. Dabei wird schnell deutlich, dass Erik und Lyle eine schlimme Kindheit hatten. Sie erklärten im Prozess, dass sie jahrelang von ihren Eltern missbraucht wurden. Ihr Vater soll sie mehrmals vergewaltigt haben und ihre Mutter hatte von all dem Kenntnis.
Die Familie der Menendez-Brüder fordert ihre Freilassung
Dennoch wurden die beiden in den 90er Jahren zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Nun soll es aber eine neue Anhörung geben. Diese ist für Ende November angesetzt. Lyle und Erik Menendez wollen neue Beweismittel vorlegen, die belegen, dass sie damals missbraucht wurden. Sie erklärten während des vergangenen Prozesses außerdem, dass José ihnen gedroht habe und sie um ihr Leben fürchteten. Deshalb sollen sie aus Notwehr gehandelt haben.
Nun setzt sich auch die Familie der Brüder für ihre Freilassung ein. „Wenn der Fall von Lyle und Erik heute verhandelt würde, mit dem Wissen, das wir heute über Missbrauch und PTSD haben, gibt es keinen Zweifel daran, dass ihre Verurteilung ganz anders ausgefallen wäre“, erklärte José Menendez‘ Nichte Anamaria Baralt. Anschließend las sie ein Statement ihrer Mutter vor in dem es heißt: „Ich bitte die Staatsanwaltschaft inständig, unser langes Leiden zu beenden und Lyle und Erik zurück zu unserer Familie zu entlassen. Fünfunddreißig Jahre sind eine so lange Zeit. Mein Gebet ist, dass ich lange genug lebe, um meine Neffen wiederzusehen und sie noch einmal zu umarmen.“
"Erik und Lyle wurden im Laufe der Jahre immer trauriger"
Auch Erik und Lyles Cousine Karen äußerte sich in einem offiziellen Statement. „Als sie jünger waren, konnte man sehen, dass sie zwei lebhafte Kinder waren, kleine Jungen, die im Laufe der Jahre immer trauriger wurden“, berichtet sie. Am 26. November soll die nächste Anhörung vor Gericht stattfinden. Je nachdem wie diese ausgeht, könnte es dazu kommen, dass der Prozess neu aufgerollt wird und die Brüder tatsächlich eine Chance auf ihre Freilassung haben.