„Wir konnten Ihr Paket leider nicht zustellen“ – so steht es in E-Mails der DHL und auch anderer Paketdienstleister. Viele bekommen aber auch immer wieder Textnachrichten wie SMS mit diesem Wortlaut. Dahinter steht dann kein seriöser Dienstleister, sondern eine Betrügerbande. Recherchen, an denen unter anderem der Bayerische Rundfunk (BR) beteiligt waren, haben nun ergeben, dass die Gruppe von Asien aus global agiert.
Allein in Deutschland ist das Netzwerk offenbar für zehntausende solcher betrügerischen Nachrichten verantwortlich. Das Ziel ist es immer, die Opfer auf eine gefälschte Website zu locken. Dort sollen dann etwa die Kreditkartendaten hinterlegt und andere Angaben gemacht werden.
Die Masche ist vor allem im Zusammenhang mit der DHL bekannt. Die Betrüger kopieren aber nicht nur die Seite des Paketdienstes, sondern auch von Anbietern aus gänzlich anderen Bereichen. Behörden, Internet- oder Stromanbieter sind genauso gerne genommene Köder – alles, was einen offiziellen Anstrich hat.

Fast 20.000 Opfer des DHL-Betrugs in Deutschland
Gefährlich kann das ganze dann werden, wenn man beispielsweise tatsächlich auf ein Paket wartet und auf die Masche hereinfällt. Dann liegt es nahe, tatsächlich Daten zu hinterlegen und gegebenenfalls sogar Verifizierungsanfragen in der Banking-App freizugeben. Dann hinterlegen die Betrüger die Kreditkarten ihrer Opfer in digitale Wallets und können nahezu unbegrenzt darauf zugreifen. Der Schaden für einzelne kann in die Tausende gehen.
Auf BR-Anfrage teilte das Bundeskriminalamt mit, dass man die Gruppierung bereits seit einiger Zeit beobachte. Ermittlungen würden aktuell aber nicht laufen, was unter anderem an Herausforderungen bei der internationalen Zusammenarbeit liegen würde. Schadenersatz für Opfer gibt es in der Regel ebenfalls nicht. Laut BR-Recherchen heißt es etwa von Seiten der Banken, dass aufgrund grober Fahrlässigkeit kein Anspruch bestehe
Der beste Schutz besteht also in persönlicher Vorsicht. Man sollte beispielsweise niemals auf Links in Nachrichten klicken, die man nicht explizit selbst angefragt hat. Und auch hochsensible Finanzdaten auf diesem Wege irgendwo anzugeben, kann potenziell immer gefährlich sein. Im Zweifel kann es sich lohnen, mit dem vermeintlichen Absender wie etwa der DHL Rücksprache zu halten.