DHL-Betrugsmasche: Verbraucherzentrale warnt vor Paketannahme

Die Verbraucherzentrale warnt vor einer neuen Betrugsmasche. Bei der Annahme von DHL-Paketen sollten Kunden vorsichtig sein.

14.01.2024, 15:50 Uhr
DHL-Betrugsmasche: Verbraucherzentrale warnt vor Paketannahme
IMAGO / APress
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Polizei und Verbraucherzentralen warnen vor den perfiden Tricks von Betrügern – und zwar ausgerechnet bei der Annahme von DHL-Paketen. Dabei kommt es immer wieder zu fiesen Abzockmethoden, bei denen die Verbraucher das ergaunerte Geld so gut wie niemals wieder sehen. Die Masche ist nicht unbedingt neu,  denn bereits im Jahr 2021 hatte die Polizei in eindringlichen Hinweisen vor dieser Methode gewarnt. Damals haben sich im niedersächsischen Celle die Betrugsversuche stark angehäuft, allerdings kam es auch in anderen Bundesländern zu vergleichbaren Vorfällen.

Erst gerade zu Silvester hat die Polizei den Fall eines 29-jährigen Mannes aus Thüringen geschildert, der dieser Masche zum Opfer fiel. Er kaufte über ein Portal ein 510 Euro teures Handy, das durch die Bezahlart „Nachnahme“ entrichtet werden sollte. Stattdessen erhielt er allerdings einfach nur ein Päckchen Kaffee, vermutlich, weil es in den Dimensionen und dem Gewicht nach im Karton ähnlich anmutet. 

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"Dabei wird angegeben, welchen Betrag der Zusteller bei der Auslieferung einziehen soll. Empfängerinnen und Empfänger bezahlen den Geldbetrag direkt beim Zusteller und erhalten dann die Sendung", so erklärt die Verbraucherzentrale den Trick. Und weiter: "Trifft der Zusteller niemanden an, wird je nach Postdienstleister die Sendung entweder in einer Filiale zur Abholung hinterlegt oder eine erneute Zustellung versucht." 

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IMAGO / Michael Gstettenbauer

Betrüger zocken Kunden bei der DHL-Zustellung ab

Jetzt lautet die Frage, ob man überhaupt für die Nachbarn ein Paket annehmen muss. Normalerweise, so gebietet die Höflichkeit, ist es Usus, solche Dienste für einen Nachbarn zu erledigen, denn man wird ja vermutlich selbst einmal nicht zugegen sein, wenn eine Lieferung von DHL, Hermes und Co. eintrifft und dann ist eine solche Warenannahme hilfreich. Der Plan geht deshalb häufig auf, da vermutet wird, alles habe seine Richtigkeit und der Freund, Nachbar oder Ehepartner steckt hinter dieser Bestellung.

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Dubiose Anbieter schicken immer wieder Sendungen an beliebige Personen, die erst durch Nachnahme erhalten werden können. Auch per Abholschein in einer Poststelle wird die Sendung erst übergeben, wenn sie bezahlt wurde. Sowohl die Polizei als auch die Verbraucherzentrale regt daher an, zu kontrollieren, ob eine solche Bestellung überhaupt ausgelöst wurde. Außerdem sollte man Nachbarn benachrichtigen, falls man eine Sendung erwartet.

Die DHL kann bei der Rückerstattung nicht helfen

Wurde erstmal bezahlt, gestaltet sich die Rückerstattung als schwierig bis unmöglich. Laut der „Stiftung Warentest“ hat die Deutsche Post DHL Group nur den Auftrag zuzustellen und muss dem Empfänger nicht gestatten, den Inhalt der Sendung durch Öffnen zu kontrollieren. Und zum Erstatten von solchen Beträgen ist sie erst recht nicht verpflichtet. Das geht nur, wenn man sich an den Absender wendet, aber das ist eben der Betrüger und in den allermeisten Fällen ist der nicht auffindbar. Daher gilt – Vorsicht beim Bezahlen von Sendungen, die man nicht explizit auch erwartet. Es ist besser in solchen Fällen die Annahme zu verweigern als später auf dem Schaden sitzen zu bleiben.