Gendern scheidet die Geister. In Deutschland ist schon vor Monaten eine hitzige Debatte losgetreten worden. Während die einen darauf bestehen, dass man mit Genderzeichen gegen Diskriminierung vorgehen muss, sagen die anderen, dass die deutsche Sprache nicht verändert werden darf. Zudem reagieren viele Bürgerinnen und Bürger zunehmend genervt auf die Forderungen.
Auch an Schulen ist das Gendern ein großes Thema. In Sachsen-Anhalt wird sich das aber nun ändern. Die Bildungsministerin Eva Feußner hat beschlossen, dass Genderzeichen wie Doppelpunkte, Sternchen und Unterstriche verboten werden.
Genderschreibweisen gelten als Normverstöße
Feußner erklärte im Interview, dass sie mit ihrer Entscheidung einem Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung folgt. "So lange keine einheitliche Schreibweise als Norm bestätigt und im amtlichen Regelwerk festgelegt ist, halten wir uns an die derzeit geltende Norm", erklärte die Politikerin. Somit gelten die Genderschreibweisen als Normverstöße und dürfen im Unterricht sowie in offiziellen Schreiben der Schulen oder Schulbehörden nicht mehr vorkommen.
Weiterhin erlaubt sind Doppelnennungen, wie zum Beispiel Lehrerinnen und Lehrer oder geschlechtsneutrale Bezeichnungen wie Lehrkraft. Unterrichtsmaterialen anderer Institutionen, die Genderzeichen enthalten, dürfen jedoch weiterhin genutzt werden. Für diese ist das Ministerium nicht zuständig. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hatte Genderzeichen nicht als Kernbestand der deutschen Orthografie eingeordnet.