Es ist immer dasselbe: Ob nun Aldi, Lidl, Rewe oder Edeka, stets werden die Kunden in den Supermärkten mit enormen Packungsgrößen getäuscht, in denen immer weniger drin ist. Stabile Preise bedeuten nicht, dass Produkte, deren Inhalt immer geringer werden, gleich teuer bleiben. Diesen versteckten Preiserhöhungen soll es jetzt an den Kragen gehen, denn an der Kasse Preise wie eh und je dasselbe bezahlen, allerdings dafür nur den halben Inhalt erhalten, ist eben eine Täuschung des Kunden. Diese Manipulation hat sogar einen Namen und nennt sich „Shrinkflation“. Der Margarinebecher wiegt nicht mehr 250 Gramm, wie üblich, sondern nur noch 200 Gramm – kostet aber dasselbe.
Andere Hersteller lassen inflationsbedingt ihre Produkte nur sehr moderat teurer werden, schreiben aber auf die Chipstüte „New Size“. Das „New“ heißt in diesem Fall, viel weniger Ware für ein bisschen mehr Geld. Der Kunde wird also gleich von zwei Seiten aus geschröpft. Dabei ist speziell die Packungsgröße fast gleichgeblieben. Die Füllmengen sind einfach niedriger oder die Abstände der Unterteilung von Schokoriegeln deutlich grösser. Das fällt erstmal nicht sonderlich auf, bis dann das Produkt in halber Zeit aufgebraucht ist. Dann erst kommt die große Verwunderung.
Supermärkte bieten immer mehr Mogelpackungen an
Daher weist die Verbraucherzentrale Hamburg darauf hin, grundsätzlich immer das Gewicht der Ware zu prüfen. Außerdem lädt sie ein zum Mitmachen bei der nächsten Wahl zur „Mogelpackung des Jahres“. Wer allerdings denkt, dass diese versteckten Schummeleien nur in Supermärkten vorkommen, irrt gewaltig. Die Liste der Mogelpackungen der Verbraucherzentralen sind unglaublich lang und umfassen so ziemlich jede Handelsbranche. Eine Hoffnung macht da noch ein Papier des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), wonach bei verringertem Inhalt auch die Verpackung eines Produkts schrumpfen soll.
Verbraucherzentrale fordert Supermärkte zum Handeln auf
Das geht allerdings der Verbraucherzentrale immer noch nicht weit genug. Sie fordern, dass Produkte mit wenig Inhalt nicht mehr im Regal bei Aldi, Lidl und Co. stehen dürfen, sondern alle Verpackungen von den Herstellern grundsätzlich bis zum Rand befüllt werden müssen. „Das wäre ein echter Paradigmenwechsel hin zu weniger Trickserei und mehr Nachhaltigkeit“, so Armin Valet von der Verbraucherzentrale. Außerdem wünscht man sich, das gut erkennbar sein sollte, dass die Füllmengen geschrumpft wurden. Es bleibt abzuwarten, wie die Hersteller in Zukunft dem Kunden weismachen wollen, dass sie außer der Verpackung noch Ware erhalten haben.