Während es bislang keine Heilung für Demenz gibt, haben Forscher kürzlich vielversprechende Ergebnisse veröffentlicht, die darauf hinweisen, dass der Fortschritt dieser Krankheit verlangsamt werden kann. Eine neue Studie zeigt, dass bestimmte Lebensstiländerungen einen riesen Unterschied machen können.
Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin „Alzheimer's Research & Therapy“ veröffentlicht: Eine Gruppe von Wissenschaftlern an der University of California hat untersucht, welche konkreten Veränderungen im Alltag dazu beitragen können, den kognitiven Verfall bei Alzheimer-Patienten aufzuhalten.
Die Studie umfasste 51 Alzheimer-Patienten, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Während die eine Gruppe ihre Gewohnheiten änderte, blieb die andere unverändert. Nach nur 20 Wochen zeigten die Teilnehmer der ersten Gruppe im Durchschnitt deutliche Fortschritte in ihrer kognitiven Funktion.
Vier essentielle Gewohnheiten
1. Pflanzliche Ernährung
Die erste Gewohnheit, die identifiziert wurde, bezieht sich auf die Ernährung. Die Forscher empfehlen eine vollwertige, minimal verarbeitete, pflanzliche Kost. Diese Art der Ernährung hilft nicht nur, das Risiko für andere Krankheiten zu reduzieren, sondern kann auch die kognitiven Fähigkeiten positiv beeinflussen. Unhealthy Fette und raffinierte Kohlenhydrate sollten möglichst vermieden werden. Stattdessen sollten Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette, wie sie in Nüssen und Avocados vorkommen, auf den Tisch kommen.
2. Regelmäßige Bewegung
Bewegung ist ein weiterer Schlüssel zur Verlangsamung des kognitiven Rückgangs. Die Studie hebt hervor, dass bereits 30 Minuten mäßige körperliche Aktivität, mindestens dreimal pro Woche, einen positiven Effekt auf die Gesundheit des Gehirns haben können. Darüber hinaus wird leichtes Krafttraining empfohlen, das nicht nur die Muskulatur, sondern auch die mentale Fitness fördert.
3. Stressreduktion
Stress hat weitreichende negative Auswirkungen auf den Körper und insbesondere auf das Gehirn. Die Forscher betonen die Bedeutung von Stressbewältigungstechniken, wie Meditation, Yoga oder Atemübungen. Diese Praktiken können nicht nur helfen, den Alltagsstress zu reduzieren, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden und die geistige Klarheit verbessern.
4. Soziale Interaktion
Ein oft übersehener, aber sehr wichtiger Punkt ist die soziale Interaktion. Die Forscher fanden heraus, dass der Besuch einer Selbsthilfegruppe dreimal pro Woche einen positiven Einfluss auf den psychischen Zustand der Betroffenen hat. Soziale Unterstützung spielt eine entscheidende Rolle in der psychischen Gesundheit und kann helfen, das Gefühl der Isolation zu verringern.
Die Dimension des Problems
Laut der Alzheimer-Krankheits-Statistik sind in Deutschland bereits etwa 1,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Experten schätzen, dass diese Zahl bis 2050 auf über 3 Millionen ansteigen könnte, wenn keine effektiven Maßnahmen zur Prävention ergriffen werden. Das sind erschreckende Zahlen, die die Dringlichkeit von Veränderungen in Lebensstil und Gesundheitsversorgung verdeutlichen.