Die EU hat beschlossen, dass ab dem 10. Februar eine neue Regel gelten soll. Künftig wird nämlich die Verarbeitung von Mehlwürmern in Lebensmitteln erlaubt sein. Diese Änderung gilt natürlich auch für Deutschland und löst bei einigen Verbrauchern ein mulmiges Gefühl aus.
Allerdings müssen sich Kundinnen und Kunden keine Sorgen machen, denn Lebensmittel, in denen Mehlwürmer enthalten sind, müssen dementsprechend gekennzeichnet werden. Konkret wird es sich um Mehlwurmpulver handeln, welches aus den Larven hergestellt wird. Zuvor sollen die Tiere mit UV-Strahlung behandelt werden. Insbesondere in Backwaren wie Brot und Kuchen oder auch Nudeln wird man die Zutat finden können.

Bald dürfen Lebensmitteln auch in Deutschland Mehlwürmer beigemischt werden
Diese Entscheidung hat allerdings für eine kontroverse Diskussion gesorgt, denn zahlreiche kritische Stimmen haben sich zu Wort gemeldet. Eigentlich soll es sich bei den Mehlwürmern um das „Protein der Zukunft“ handeln. Außerdem produzieren die Würmer durch die UV-Bestrahlung mehr Vitamin-D, welches dann wiederum den Konsumenten zugeführt wird, denen es insbesondere im Winter häufig an der nötigen Versorgung mangelt.
Allerdings gefällt dieses Konzept nicht jedem. "Grundsätzlich bin ich nicht gegen die Verwendung von Insekten und wenn jemand seinen Heuschreckenburger essen will, soll das möglich sein, aber dann weiß ich auch, was ich esse. Bei einer Semmel, oder einem Wachauer rechne ich nicht damit", erklärte beispielsweise der EU-Agrarexperte Alexander Bernhuber. Dennoch sieht die Branche großes Potenzial in der Verarbeitung von Insekten und möchte künftig weitere Möglichkeiten zur Einbindung etablieren. Vorerst wird aber lediglich die französische Firma Nutri'Earth das neue Mehlwurm-Pulver herstellen.