Moderne Autos funktionieren in der Regel mit einem Funkschlüssel. Das ermöglicht es den Fahrerinnen und Fahrern, ihr Fahrzeug auch aus einigen Metern Distanz zu entriegeln. Wie weit das Signal eines solchen Autoschlüssels reicht, ist von diversen Faktoren wie der Frequenz, möglichen Störquellen und nicht zuletzt vom Modell selbst abhängig. Meistens liegt die Reichweite aber bei ungefähr 20 Metern. Aber wer kennt nicht die Situation, in denen das nicht ausreicht?
Dann beginnt das Strecken in die Höhe, um einen vermeintlich besseren Winkel auf das Auto zu erwischen und im Notfall muss man wieder einige Schritte auf das Fahrzeug zu gehen. Oder man hält sich den Schlüssel einfach an den Kopf. Zumindest gibt der emeritierte Physik-Professor Roger Bowley von der University of Nottingham diesen Tipp. Doch was genau bringt es, sich den Autoschlüssel an den Kopf zu halten?
Wie das Gehirn die Reichweite des Autoschlüssels vergrößert
Die Details demonstriert Bowley in einem Video, in dem er auch die genaue Funktionsweise erörtert. Dabei zeigt er, dass ab einer ungefähren Entfernung von 26 Metern zwischen Autoschlüssel und Fahrzeug der Entriegelungsmechanismus nicht mehr funktioniert. Als er sich den Schlüssel dann, ohne sich weiter vom Auto zu entfernen, an den Kopf hält, reagiert die Vorrichtung jedoch wieder. Der Grund dafür sei der hohe Anteil an Flüssigkeit, der sich im Kopf eines Menschen, genauer gesagt in seinem Gehirn, befindet. Denn Wasser, so erklärt der Physiker, erhöhe die Reichweite elektromagnetischer Wellen, die auch bei Funkschlüsseln zum Einsatz kommen.
Besser als der Kopf funktioniert deshalb übrigens ein Behälter mit Wasser, wie etwa ein Kanister. Da man so etwas allerdings in der Regel nicht einfach zur Hand hat, ist der Tipp von Roger Bowley für den Alltag besser geeignet. Auch Hautkontakt, wenn man den Autoschlüssel beispielsweise an den Arm hält, soll die Reichweite ein wenig erhöhen können. Gesundheitliche Folgen drohen im Übrigen nicht. Zwar können laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hochfrequente Felder bei anhaltender Strahlenbelastung und Wärmeentwicklung Schäden am menschlichen Körper verursachen. Die Schwellenwerte dafür liegen allerdings deutlich höher, als es durch den genannten Trick verursacht würde.