Nina Chuba gehört aktuell zu den bekanntesten und erfolgreichsten Sängerinnen und Rapperinnen Deutschlands. Die 26-Jährige, die mit bürgerlichem Namen Nina Katrin Kaiser heißt, stammt aus Wedel in der Nähe von Hamburg. Das liegt in Schleswig-Holstein und damit in einem Bundesland, in dem die AfD, wie in fast allen anderen Bundesländern auch, Umfragen zufolge im Vergleich zu den vorherigen Wahlen um einen fast zweistelligen Prozentanteil zugelegt hat.
Chubas Eltern stammen aus Sachsen-Anhalt, wo die AfD bereits seit 2023 laut Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ gilt. Das trifft auch für die Landesverbände in Thüringen und Sachsen zu, seit Neuestem auch auf den in Brandenburg. Nichtsdestotrotz ist die Partei in der Heimat von Chubas Eltern stärkste Kraft. Bei der Landtagswahl im kommenden Jahr strebt Spitzenkandidat Ulrich Siegmund sogar eine Alleinregierung an. Nina Chuba selbst positionierte sich schon mehrfach gegen die Partei – ein Umstand, der offenbar in ihrer Familie für einiges Konfliktpotenzial gesorgt hat. In einem Gespräch mit dem „Spiegel“ fand die Sängerin dafür klare Worte.

Sängerin Nina Chuba spricht über Druck
„Ich habe mit einem Teil meiner ostdeutschen Familie gebrochen, weil sie politische Haltungen vertreten, für die ich nicht stehe“, wird Nina Chuba in dem Magazin zitiert. Sie könne diesbezüglich auch keine falsche Toleranz oder Verständnis zeigen. Stattdessen macht sie deutlich: „Ich bin absolut gegen die AfD.“ Abseits dieser prominenten Stimme gibt es immer wieder Berichte über Familien, die sich anhand der Parteienlinie zerstreiten.
Dazu kommen Studien wie die des Forschungsinstituts für gesellschaftlichen Zusammenhalt, die feststellt: „Je höher der Stimmenanteil der AfD, desto ausgeprägter sind Abwertungen und Spaltungen innerhalb der Gesellschaft“. Dennoch erreicht die Partei neue Umfragerekorde. Das betrifft längst nicht mehr vorrangig die ostdeutschen Bundesländer. So kommt die AfD etwa in Bayern laut Forsa inzwischen auf 19 Prozent; ein Umstand, den Ministerpräsident Markus Söder bei der Herbstklausur seiner CSU-Partei als „größte Herausforderung unseres politischen Lebens“ bezeichnete. Das erhöht den Druck auf die regierende Koalition aus SPD und Union zusehends.
Ein Druck, den man offenbar auch in Familien wie der von Nina Chuba spürt. Im Interview sprach die Sängerin außerdem über den öffentlichen Druck auf ihre Person, mit Blick auf ihren Erfolg und ihr anstehendes zweites Album. Dazu merkt sie im Interview auch an: „Als Frau in dieser Branche musst du dich ständig beweisen.“