Der Wehrdienst-Streit ist beigelegt und die Bundesregierung hat sich geeinigt. "Wir werden mehr Verbindlichkeit haben in der Freiwilligkeit", betonte Jens Spahn kürzlich einer Pressekonferenz. Schon im kommenden Jahr sollen die neuen Regeln gelten.
Alle 18-Jährigen werden einen Fragebogen erhalten, mit dem die Eignung und Motivation erfasst werden. Männer müssen die Fragen beantworten, während Frauen wählen dürfen, ob sie sich melden oder nicht. Auch eine verpflichtende Musterung zählt zu der neuen Vereinbarung. Diese soll 2027 mit den ab dem am 1. Januar 2008 geborenen Männern begonnen werden.
Das neue Wehrdienst-Gesetz kommt und damit auch eine verpflichtende Musterung
Doch was genau kommt auf Betroffene zu? Wie unter anderem die Berliner Morgenpost berichtet, heißt es in dem Gesetzentwurf, dass das sogenannte „Ein-Tages-Verfahren“ Anwendung finden soll. Nach einer organisatorischen Erfassung der Person folgen eine ärztliche Vor- und Hauptuntersuchung, Seh- und Hörtests, ein „computerassistiertes Assessment“, ein indikationsbedingtes Kommissionsgespräch sowie eine abschließende Besprechung mit Bekanntgabe des Ergebnisses. Die Fahrtkosten zu dieser Untersuchung werden natürlich erstattet. Wie die Untersuchungen im Detail aussehen werden, steht nicht im Entwurf. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um das aktuelle Prozedere der Bundeswehr handeln wird.
So wird die Musterung aktuell bei der Bundeswehr gehandhabt
Neben einem Hör- und Sehtest zählen zur Voruntersuchung auch ein Blutbild und eine Urinprobe mit Drogenscreening. Zudem werden Körpergröße und Gewicht erfasst. Dabei kommt das Verfahren „Waist-to-Hight Ratio“ zum Einsatz und löst den BMI ab. Bei der Hauptuntersuchung folgen bei der Bundeswehr aktuell unter anderem eine Untersuchung der Haut, der Gelenke und Wirbelsäule, des Herz-Kreislaufsystems, der Lunge und der Zähne. Betroffene werden von Kopf bis Fuß unter die Lupe genommen, um herauszufinden, ob sie für den Wehrdienst geeignet sind oder nicht.
Alle Details: Einigung im Wehrdienst-Streit: Bundesregierung plant verpflichtende Musterung
Der Computertest prüft anschließend die kognitive Leistungsfähigkeit und Eignung für den Dienst. Dazu zählen beispielsweise das Sprachverständnis oder auch das logische Denken. Auch die psychische Eignung wird eine wichtige Rolle spielen. Das neue Wehrdienst-Gesetz muss jedoch zuerst noch vom Bundestag durchgewunken werden. Anschließend ist davon auszugehen, dass weitere Details zur Musterung bekannt werden.