Kürzlich fand im brasilianischen Belém der Klimagipfel statt. Auch der Bundeskanzler Friedrich Merz ist vor Ort gewesen. Allerdings sorgte er mit seinem anschließenden Kommentar für Aufregung. Denn der CDU-Politiker sprach nach seinem Aufenthalt "abwertend" über den Austragungsort der COP30.
Der 70-Jährige betonte, dass er sowie seine Mitreisenden froh gewesen seien, Belém wieder verlassen zu haben. „Meine Damen und Herren, wir leben in einem der schönsten Länder der Welt. Ich habe einige Journalisten, die mit mir in Brasilien waren, letzte Woche gefragt: Wer von euch würde denn gerne hierbleiben? Da hat keiner die Hand gehoben. Die waren alle froh, dass wir vor allem von diesem Ort, an dem wir da waren, in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind“, sagte der Kanzler einige Tage nach seiner Reise.
Friedrich Merz erreicht Shitstorm: Für seinen Brasilien-Kommentar gibt es Kritik aus aller Welt
Die Videos dieser Rede gingen binnen kürzester Zeit im Netz viral. Es folgte ein Shitstorm sowie deutliche Kritik, auch aus dem Gastgeberland. Beléms Bürgermeister Igor Normando erklärte beispielsweise, dass die Äußerung „unglücklich, arrogant und voreingenommen“ gewesen sei. „Eine voreingenommene Äußerung offenbart mehr über den, der das sagt, als über das, worüber er spricht“, fügte auch der Gouverneur von Pará, Helder Barbalho, hinzu. Die User im Netz gingen mit Friedrich Merz sogar noch härter ins Gesicht.
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Sie forderten eine Entschuldigung des Kanzlers und schlugen vor, dass er nie wieder in Brasilien empfangen werden darf. Friedrich Merz selbst sieht seine Aussage nicht als kritisch an. Er ist davon überzeugt, dass Deutschlands Verhältnis zu Brasilien auch weiterhin gut ist. "Ich habe gesagt, Deutschland ist eines der schönsten Länder der Welt, und das wird vermutlich auch Präsident Lula so akzeptieren", erklärte der Politiker. Demnach sieht er auch keinen Anlass, sich zu entschuldigen. Beim G20-Gipfel in Johannesburg möchte Merz stattdessen am Wochenende ein „völlig unbelastetes und gutes Gespräch“ mit Präsident Luiz Inácio Lula da Silva führen.