Tausende Bürger erhalten aktuell Sendungen, die Saatgut enthalten, ohne diese bestellt zu haben. Sie finden kleine Päckchen in ihrem Briefkasten und diskutieren über die merkwürdigen Sendungen im Netz. Genau deshalb wird nun sogar vor der neuen Masche gewarnt.
Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Braunschweig rät dazu, die Päckchen sofort zu entsorgen. Wer ungefragt Saatgut im Briefkasten entdeckt, sollte also handeln. Zahlreiche der Päckchen wurden bereits beschlagnahmt. "Von unbekanntem Saatgut geht eine Gefahr für unsere Natur, das urbane Grün mit Gärten und Parks und sogar die Landwirtschaft aus", betont Dr. Bernhard Schäfer.

Tausende Bürger finden Saatgut im Briefkasten - Steckt "Brushing Scam" dahinter?
Die Samen sollten jedoch nicht einfach in der Biotonne entsorgt werden. Stattdessen ist der Hausmüll die richtige Option. Die Samen können schlimmstenfalls Schädlinge einschleppen oder auch invasive Arten enthalten. Kontrolleure am Flughafen Frankfurt haben bis Juni insgesamt 65.000 illegale Saatgut-Sendungen beschlagnahmt. Es handelt sich insbesondere um Päckchen aus China. Sie werden zur Tarnung als Schmucksendung oder Grußkarten deklariert.
Die Beamten wissen aktuell noch nicht, was hinter der Masche steckt. Sie haben aber eine Vermutung. Demnach könnte es sich um „Brushing Scam“ handeln. Verkäufer wollen ihre Verkaufszahlen aufbessern und Bewertungen fälschen. Es könnte aber auch eine ganz andere Absicht dahinterstecken. Möglicherweise soll so getestet werden, welche Schwachstellen es im EU-System gibt, um anschließend nicht einfuhrfähige Sendungen einzuschleusen. Die Untersuchungen dauern im Moment noch an.