Ein verzweifelter Lehrer hat kürzlich darauf aufmerksam gemacht, welche Probleme an deutschen Schulen herrschen. In seinem eigenen Buch "Realtalk: Lehreralltag" will er unter anderem verdeutlichen, „was wir für Schüler heranziehen“. Eigentlich würde er seinen Job gerne machen, doch die aktuellen Entwicklungen machen ihm große Sorgen.
Insbesondere die Motivation der Schüler sei ein großes Problem. Denn auch die Zukunft ist vielen von ihnen mittlerweile vollkommen egal. Sie geben sich auf, bevor sie überhaupt in den Berufsalltag eingestiegen sind. "Sie sagen einem direkt ins Gesicht: Der Unterricht interessiert sie nicht, und sie hören eh nicht zu", berichtet Jonas Schreiber.
Lehrer verrät, was wirklich an deutschen Schulen los ist: "Der Unterricht interessiert sie nicht"
Diese Einstellung geht sogar so weit, dass die Schüler lieber eine Sechs akzeptieren, als sich zu bemühen und Termine einhalten. Die schlechten Noten speilen für sie keine Rolle. Ähnlich trägt es sich im Sportunterricht zu. Viele Schüler bleiben einfach auf der Bank sitzen. Die Aussicht, später Bürgergeld zu erhalten, anstatt zur Arbeit zu gehen, schreckt sie ebenso wenig ab. "Jeder kommt in unserer Gesellschaft irgendwie durch. Die Schüler sehen, dass Angestellte mit einem Mindestlohn kaum mehr haben als Bürgergeldempfänger", berichtet Schreiber weiter.
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"Vielen Schülern ist es völlig wurscht, was nach der Schule kommt." Einige von ihnen wollen sogar gerne später Bürgergeldempfänger werden. "Ich frage mich: Was sollen diese jungen Menschen später machen? Es kann doch nicht das Ziel sein, einfach in den Tag hineinzuleben", mahnt der Lehrer. Außerdem tun sich weitere Probleme auf, denn immer mehr Schülern fällt beispielsweise das Lesen schwer. Schreiber hofft mit der Veröffentlichung seines neuen Buches auch Eltern über die Konflikte informieren und die Situation verbessern zu können.