Als Mario Puzo’s Roman „Der Pate” in die Kinos kam, hatten spätestens dann alle einen Eindruck vom Leben der Mafia. Kaum vorstellbar, aber im wahren Leben waren die Dinge noch um einiges schlimmer und die Bosse noch brutaler und rücksichtsloser. Hier stellen wir die berüchtigtsten Gangsterbosse aller Zeiten vor – manche als Legenden und andere, von denen bisher kaum jemand je gehört hat.
10. Carlo Gambino

Er war einer der bekanntesten und mächtigsten Bosse der New Yorker Unterwelt. Er wanderte 1921 aus Sizilien in die USA ein und wurde mit 19 Jahren Mitglied der Cosa Nostra; dem amerikanischen Pendant zur Mafia. Seine Familie wurde ab den 60er Jahren die stärkste Gangster-Familie der USA mit einem Jahresgewinn von 500 Millionen Dollar. Er „regierte“ New York bis zu seinem Tod 1976.
9. John Gotti

Gotti übernahm 1986 die Gambino-Familie. Er zeigte sich gerne auf den Titelseiten der Zeitungen und Boulevard-Blätter. Sein exponiertes Verhalten schützte ihn zwar vor Attentaten, machte ihn aber in seinen Kreisen auch sehr unbeliebt. Sein Spitzname war „Don Teflon“, weil es praktisch unmöglich war, ihm Straftaten nachzuweisen. Erst 1992 gelang es dem FBI mit enormem Aufwand, Gotti zu verhaften.
8. Semjon Mogilewitsch

Laut dem FBI ist Mogilewitsch der gefährlichste Gangsterboss der Welt und „Boss der Bosse“ der Russenmafia. Er wurde 1946 in Kiev geboren. Nach einem Wirtschaftsstudium schloss er sich in Moskau Gangstern an und baute ein Imperium mit Betrug, Waffenhandel und Prostitution auf. Dann zog er in eine stark bewachte Villa in Budapest von der aus er weltweit investierte. Er übernahm Inkombank, die größte russische Privatbank und einen Großteil des russischen Militärflugzeugherstellers Sukhoi. Laut dem KGB-Mann Litvinenko pflegt er ein gutes Verhältnis zu Wladimir Putin.
7. Kazuo Taoka

Er war der wichtigste Yakuza-Boss und führte die Yamaguchi-gumi an; die größte Yakuza-Gang. Er liebte es, seinen Gegnern die Augen auszukratzen, daher sein Spitzname, „der Bär“. Taoka besaß so viel Macht, dass ihm eine langjährige Gefängnisstrafe erlassen wurde – durch kaiserliche Amnestie.
6. Meyer Lansky

Lansky galt als Bankier des Verbrechens und baute durch Alkoholschmuggel, Glücksspiel und Hotels ein enormes Vermögen auf. Er wurde in New York gemeinsam mit Bugsy Siegel und „Lucky“ Luciano groß und verwaltete und plante die meisten Aktionen der sogenannten „Kosher Nostra“ selbst. Als Mitglied der „Havanna-Konferenz“, einem Treffen der wichtigsten Gangsterbosse der USA, beschloss er auch den Tod seines Jugendfreundes Bugsy Siegel mit. Durch sein enorm gutes Gedächtnis gab es nie Unterlagen zu seinen Geschäften und die Polizei konnte nie etwas nachweisen.
5. Wan Kuok Koi

Der aus armen Verhältnissen stammende Koi kam aus den Slums von Macao direkt in eine örtliche Straßen-Gang. Durch seine extreme Gewaltbereitschaft wurde er berüchtigt und schloss sich der 14K an, der größten Triade von Macao. Dort stieg er schnell als Geldeintreiber auf und stellte sehr gerne seinen Reichtum zur Schau. Er gab den Medien Interviews und brachte sogar einen Regisseur dazu, einen Film über ihn zu drehen. Er kam unter dem Namen „Casino“ 1998 in die Kinos. Als Koi Chef der 14K wurde, ging er zu weit und griff die portugiesische Polizei an, worauf er verhaftet wurde. 2012 endete seine Gefängnisstrafe.
4. Dawood Ibrahim

Ibrahim ist der meistgesuchte Mann Indiens und Chef des D-Company Syndikats. Er war am schwersten Bombenattentat Indiens 1993 in Bombay beteiligt und arbeitete wohl nach heutigem Wissensstand mit dem pakistanischen Geheimdienst zusammen. Die D-Company (von Dawood) macht ihr Geld mit Prostitution, Waffenhandel, Auftragsmorden, Menschenhandel, Glücksspiel und hat die Hand außerdem im Bollywood Filmgeschäft. Außerdem unterhalten sie Kontakte zu Al Quaida und den Taliban. Obwohl die ganze Welt nach Dawood sucht, weiß keiner, wo er sich genau aufhält.
3. Pablo Escobar

Escobar war wohl der reichste Drogenbaron aller Zeiten. Mit dem Medellín-Kartell kontrollierte er in den 70er und 80er den gesamten Kokainhandels der USA. Er war so reich, dass er Kolumbien anbot, ihre Staatsschulden in Höhe von 10 Milliarden Dollar zu begleichen und ihm im Gegenzug zu gewährleisten, ihn nie an die USA auszuliefern. Escobar half aber auch den armen Leuten in seinem Land. Andererseits wurden unter seinem Kommando tausende getötet. 2015 drehte Netflix unter dem Namen „Narcos“ eine Serie über sein Leben.
2. Charles Luciano

Charles, oder auch „Lucky“, Luciano war ein Teil der Morello Familie. Als junger Mann arbeitete er im Alkoholschmuggel. Schon früh kam er mit anderen Größen wie Al Capone und Meyer Lansky in Kontakt und plante das organisierte Verbrechen in den gesamten USA. Mit Lansky stellte er das „National Crime Syndikat“ auf, eine Art Dachorganisation aller Mafiafamilien. Dadurch hatte er Einfluss im gesamten Land. Außerdem war er der Vordenker der Genovese-Familie; den Nachfolgern der Morellos. Nachdem man ihn verhaftete und inhaftierte, wurde er erneut freigelassen, unter der Bedingung, die USA für immer zu verlassen. Danach lebte er in Neapel.
1. Al Capone

Er war der Berühmteste. Sein Name ist ein Synonym für das organisierte Verbrechen in Amerika. Mit 14 schloss er sich dem Gangster Johnny Torrio an, stieg schnell auf und übernahm die Geschäfte schließlich. Durch die Prohibition wurde er reich mit illegalem Alkoholhandel. Bis zu 60 Millionen Dollar wurden so pro Monat in Chicago verdient. Jeder der sich ihm entgegenstellte wurde aus dem Weg geräumt. Am sogenannten Valentinsmassaker von 1929 tötete er sieben rivalisierende Gangführer gleichzeitig. Von allen Straftaten konnte man ihm schlussendlich nur eine Steuerhinterziehung nachweisen. Er starb im Jahr 1947 an der Syphilis.
