Die Gesundheitsministerin Nina Warken plant eine bundesweite Apotheken-Reform. Für Millionen Kundinnen und Kunden stehen demnach große Änderungen bevor. Das Gesetzespaket soll die Apotheken stärken und auch den Verbrauchern mehr Möglichkeiten bieten.
Beispielsweise soll es möglich sei, rezeptpflichtige Medikamente unter bestimmten Bedingungen auch rezeptfrei erhalten zu können. Somit wäre es nicht mehr nötig, vorher zum Arzt zu gehen. Diese neue Regelung soll aber nur greifen, wenn es sich um eine bereits bekannte Dauermedikation handelt. Das trifft zu, wenn die Medikation mehr als ein Jahr lang in der elektronischen Patientenakte hinterlegt ist.

Medikamente rezeptfrei: Warken plant Apotheken-Reform
Auch bei unkomplizierten akuten Erkrankungen, wie zum Beispiel bei einem Harnwegsinfekt, sollen Apotheker bestimmte Medikamente auch ohne Rezept abgeben dürfen. Es ist bereits möglich, sich auch in der Apotheke impfen zu lassen – zumindest, wenn es um Corona und Grippe geht. Bald soll man sich in den Filialen auch gegen andere Erkrankungen impfen lassen können. Da Leiden wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland stark zunehmen, soll es außerdem mehr Test-Optionen zur Früherkennung geben.
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Die Vorsorge möchte Nina Warken somit näher zum Patienten bringen. Um das neue Angebot auch umsetzen zu können, sind flexiblere Öffnungszeiten geplant. Außerdem soll mehr Geld für Nacht- und Notdienst zur Verfügung stehen. „Ziel der Reform ist es, den Apotheken verbesserte wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu geben, um ein flächendeckendes Apothekennetz für eine wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Bevölkerung weiterhin zu erhalten“, erklärt das Gesundheitsministerium. Zunächst muss der Entwurf aber noch genehmigt werden.