Mediziner warnen: Beliebtes Schlafmittel birgt Risiko für Herzgesundheit

Ein beliebtes Schlafmittel, welches auch in Deutschland häufig eingenommen wird, kann ein Risiko für die Herzgesundheit darstellen. Eine neue Studie hat das rezeptfreie Mittel unter die Lupe genommen.
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Immer mehr Menschen leiden unter Schlafstörungen. Deshalb greifen sie auch sehr häufig zu einem Schlafmittel. Da nicht immer verschreibungspflichtige Mittel nötig sind, kommen sanftere Alternativen zum Einsatz. Diese können pflanzlich sein oder aber auf Melatonin basieren.

Doch was eigentlich so harmlos klingt, kann üble Symptome nach sich ziehen. Mediziner warnen aufgrund einer neuen Studie insbesondere vor der Langzeiteinnahme des Melatonins. Pflanzliche Mittel stehen hingegen nicht im Fokus der Warnungen. Doch Melatonin kann man in den unterschiedlichsten Varianten rezeptfrei in der Apotheke oder auch in der Drogerie erwerben.

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Herzschwäche durch Schlafmittel? Mediziner warnen vor Melatonin

Die dauerhafte Anwendung soll den neuen Ergebnissen zufolge, die auf der Jahrestagung der American Heart Association vorgestellt wurden, das Risiko für eine Herzschwäche oder sogar den Tod erhöhen. Im Rahmen der Langzeitstudie wurden Gesundheitsdaten von mehr als 130.000 US-Patienten analysiert. Personen, die Melatonin langfristig einnahmen, wiesen ein 90 Prozent höheres Risiko auf, eine Herzschwäche zu entwickeln. 19 Prozent der Melatonin-Nutzer mussten zudem wegen Herzinsuffizienz in ein Krankenhaus eingewiesen werden. In der Kontrollgruppe waren es hingegen nur sechs Prozent.

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„Melatoninpräparate sind möglicherweise nicht so harmlos, wie allgemein angenommen wird. Wenn sich unsere Studie bestätigt, könnte dies Auswirkungen darauf haben, wie Ärzte ihre Patienten über Schlafmittel beraten“, heißt es weiter. Die Forscher seien überrascht, „wie klar sich in unseren Daten eine Verbindung zu schweren Herzproblemen zeigt“. Eine direkte Kausalität müsse aber erst noch bewiesen werden. Im Jahr 2024 erklärte außerdem das Bundesinstitut für Risikobewertung, dass schon niedrige Mengen des Melatonins zu Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, verringerte Aufmerksamkeit und Gangunsicherheit führen können.