Manche Menschen stehen gerne früh auf und beginnen ihren Tag schon um sechs Uhr mit einem Workout, während andere erst um zehn Uhr langsam fit werden. Demnach gehen sie auch viel später ins Bett. Doch es kann einige Nachteile mit sich bringen, wenn man zu den Nachtmenschen gehört.
Das behauptet zumindest eine Studie, die sich mit den Auswirkungen dieser Angewohnheiten auseinandergesetzt hat. Hinter dem Schlafverhalten steckt der Biorhythmus. Er bestimmt auch, ob man am späten Abend plötzlich viel produktiver ist als am Vormittag. Doch der Studie zufolge, die im Magazin "Chronobiology International" veröffentlicht wurde, haben Nachtmenschen ein um neun Prozent erhöhtes Risiko, früher zu sterben.

Nachtmenschen aufgepasst: Lange wach zu bleiben, kann der Gesundheit schaden
Die Forscher aus Finnland haben 24.000 Zwillingspaare 37 Jahre lang wissenschaftlich begleitet. Dabei wurde auch der Lebensstil und somit die Schlafgewohnheiten genauer unter die Lupe genommen. Doch das erhöhte Risiko für die Gesundheit liegt gar nicht am Schlafmangel selbst oder an der Uhrzeit, zu der man aktiv ist. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Chronotyp nur einen geringen oder gar keinen unabhängigen Beitrag zur Sterblichkeit leistet", erklärte der Studienautor Christer Hublin.
Stattdessen sind es die Angewohnheiten, die zu später Stunde ausgeübt werden. Dazu zählt beispielsweise der Konsum von Zigaretten und Alkohol. Eine weitere Studie zeigt, dass Nachtmenschen häufiger chronische Erkrankungen entwickeln, weniger aktiv sind und auch weniger Ausdauer haben. Nicht selten wird auch spät am Abend noch ungesund gegessen, was ebenso zu diesem Effekt beiträgt. Wer hingegen sportlich ist, auf seine Ernährung achtet und weder raucht noch trinkt, der hat durch seine Schlafangewohnheiten auch kaum negative Auswirkungen zu befürchten.
„Wolfsstunde“: Warum man immer wieder zwischen 3 und 4 Uhr aufwacht
Doch warum sind Nachteulen denn nun am Abend so aktiv? Das hängt mit der Melatonin-Ausschüttung zusammen. Das Hormon regelt, wann man müde wird. Es wird bei Nachtmenschen später ausgeschüttet. Deshalb finden sie auch am Morgen nicht so gut in den Tag wie Frühaufsteher. Wer es aber schafft, seinen Arbeitsalltag und seine Tätigkeiten an seinen Rhythmus anzupassen, der kann auch genauso gute Leistungen erbringen wie die Kollegen.