Normalerweise verbindet man Vergesslichkeit und Gedächtnisprobleme mit dem Altern. Auch Erkrankungen wie Demenz treten bei Senioren besonders häufig auf. Eine neue Gehirn-Studie zeichnet nun aber ein ganz anderes Bild, denn immer mehr junge Menschen leiden an Problemen mit dem Gedächtnis.
„Gedächtnis- und Denkstörungen gehören inzwischen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen, über die Erwachsene in den USA berichten“, erklärt der Studienautor Dr. Adam de Havenon von der Yale School of Medicine. Forscher sind alarmiert, denn was früher als harmlose Alterserscheinung galt, scheint mittlerweile auch die jüngeren Generationen zu belasten. Deshalb haben die Forscher versucht herauszufinden, woran das liegen könnte.
Gehirn-Studie enthüllt: Immer mehr junge Menschen leiden an Gedächtnisproblemen
Die Ergebnisse zeigen, „dass diese Schwierigkeiten insbesondere bei jüngeren Erwachsenen zunehmend verbreitet sind und dass soziale und strukturelle Faktoren dabei wahrscheinlich eine wichtige Rolle spielen.“ Seit dem Jahr 2013 treten die Gedächtnisprobleme bei Erwachsenen in den USA immer häufiger auf. Der Anteil der Betroffenen, die jünger sind als 40 Jahre, stieg von 5,1 auf 9,7 Prozent. Bei den über 70-jährigen Senioren sieht die Lage hingegen sogar besser aus. Hier ist der Wert leicht gesunken.
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Die Studie stützt sich allerdings auf Selbstauskünfte und nicht auf medizinische Diagnosen. Dennoch sei das Ergebnis „besorgniserregend“. Menschen mit geringem Einkommen klagen besonders häufig über Denkstörungen. Die Forscher sind davon überzeugt, dass die Symptome eng mit dem sozialen Umfeld zusammenhängen. Bildung, der Zugang zur Gesundheitsversorgung sowie die Arbeitsbedingungen sollen eine große Rolle bei der kognitiven Belastbarkeit spielen. Zudem seien bestimmte ethnische Gruppen häufiger betroffen. Dazu zählten beispielsweise hispanische Erwachsene. Es sollen nun weitere Untersuchungen folgen: „Wir müssen dringend verstehen, warum die Raten bei jüngeren Erwachsenen so deutlich steigen.“