Tatsächlich kommt es schon lange nicht mehr nur in Beziehungen zum sogenannten „Gaslighting“. Denn der unangenehme Trend hat auch die Arbeitswelt und sogar die Arztpraxis erreicht. Betroffene wissen oft nicht, wie sie handeln sollen und trauen sich nicht, über die Manipulationen zu sprechen.
Der Ausdruck stammt eigentlich von einem Theaterstück aus dem Jahr 1938. In diesem Theaterstück versucht ein Mann seine Ehefrau mit einem Gaslicht in den Wahnsinn zu treiben. Ähnlich geht es auch beim „Gaslighting“ zu. Der Betroffene wird bewusst getäuscht und manipuliert, bis er an seiner eigenen Wahrnehmung zweifelt.

Auch am Arbeitsplatz kann es zu Gaslighting kommen: So sollten Betroffene reagieren
Man erkennt die Manipulation aber eigentlich sehr schnell. Denn häufig kommt es zu Aussagen wie: „Du übertreibst“, „Das bildest du dir nur ein“, „Du würdest nie wieder einen anderen Arbeitsplatz finden“, „Dir wird niemand glauben“ oder „Ich weiß genau, dass du zugestimmt hattest“. Betroffene werden so gezielt kleingehalten und unter Druck gesetzt. Das Verhalten kann sowohl von Kollegen ausgehen als auch von Vorgesetzten.
Betroffenen wird jeder Fehler zugeschoben und suggeriert, er oder sie sei an jedem Problem innerhalb des Betriebes schuld. Außerdem hält man den Mitarbeiter im Team, indem man seine Arbeit immer, wenn es passt, schlecht macht. Denn so soll derjenige nicht auf die Idee kommen, sich vielleicht woanders zu bewerben. Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, für ein schieres Umfeld zu sorgen. Dazu gehört auch, sich um Mobbing, Rufschädigung oder Manipulationen zu kümmern.
„Medical Gaslighting“: Tausende Patienten werden von ihrem Arzt nicht ernst genommen
Betroffene sollten sich auf keinen Fall schämen, sondern immer hinterfragen, was vor sich geht. Es ist der richtige Weg, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen. Beispielsweise von der Familie oder von Freunden. Außerdem ist Rufschädigung am Arbeitsplatz strafbar. Sollte man aufgrund falscher Behauptungen entlassen werden oder sollten die Karrierechancen gemindert werden, kann man rechtliche Konsequenzen einleiten. Betroffene sollten deshalb alle Vorfälle dokumentieren. Je früher man reagiert, desto eher kann man einen größeren Schaden abwenden.
