Bram Stokers Romanfigur „Graf Dracula“ beruhte auf der realen Persönlichkeit von Vlad III., der auch als „Vlad der Pfähler“ bekannt war. Seinen grausamen Titel verdankte der Heerführer, der im 15. Jahrhundert lebte, der Tatsache, dass er offenbar eine Vorliebe für diese Hinrichtungsmethode hatte. Der Beinamen Drăculea hingegen, der am Ende Teil der Legende wurde, bedeutet übersetzt soviel wie „Sohn des Drachen“ und geht wohl auf die Mitgliedschaft seines Vaters, Vlad II., zum Drachenorden zurück.
Vlad III. wiederum wurde in seinem bewegten Leben ganze dreimal als Herrscher des Fürstentums Walachei ausgerufen, dem Vorläufer des heutigen Rumäniens. Dabei leistete er unter anderem erbitterten Widerstand gegen die Expansion des Osmanischen Reiches, dessen Geisel er in jungen Jahren war. Bisher gingen Forscher davon aus, dass „Graf Dracula“ nach immer noch nicht genau geklärten Todesumständen im rumänischen Kloster von Snagov beigesetzt wurde. Allerdings geht man davon aus, dass sein Körper anschließend von dort an einen anderen Ort gebracht wurde.

Liegt Graf Draculas Grab in Italien?
Darauf weist auch eine Inschrift hin, die 2014 im süditalienischen Neapel gefunden wurde. Ein Grab im Klosterkomplex Santa Maria La Nova ziert offenbar die Inschrift, dass es sich um die Überreste des „Pfählers“ handelt. Die heute entweihte Kirche wurde ursprünglich im gotischen Stil für den Franziskanerorden erbaut. Aufgrund von Erdbeben und anderer Umstände zog sich die Fertigstellung vom 13. bis ins 17. Jahrhundert hin.
Besagte Inschrift enthält offenbar unter anderem die Darstellung eines Drachen und andere Zeichnungen aus dem 15. Jahrhundert, die die Forscher zu der Vermutung führten, dass es sich um das Grab von „Graf Dracula“ handeln könnte. Seit 2014 läuft eine Studie, die die Inschrift genau untersucht und jetzt der italienischen Zeitung „Il Mattino“ zufolge mit weiteren Schlüsselwörtern aus dem Leben von Vlad III. zusammengebracht werden konnten. Darunter befinden sich wohl die Worte „Blad“, die als „Vlad“ interpretiert werden, und „Balkan“.