Kerstin erfror im Februar kurz bevor sie den Gipfel eines der berühmtesten Berge Österreichs erreichen konnte. Die 33-Jährige wurde von ihrem Freund, der die Bergtour plante, zurückgelassen und erfror. Nun wird der 36-Jährige angeklagt und muss sich vor Gericht verantworten.
Bisher ist bekannt, dass Kerstin zu schwach gewesen ist, um weiterzugehen und ihr Freund allein aufbrach, um Hilfe zu holen. Allerdings soll er sein Handy stumm geschaltet haben, was die Kommunikation mit den Rettungskräften erschwerte. Zudem wird Thomas vorgeworfen, er habe nicht für die richtige Ausrüstung gesorgt und Kerstin „schutzlos“ am Großglockner zurückgelassen.

Drama am Großglockner schockiert die Welt: Kerstin erfror 50 Meter unterhalb des Gipfels
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat Thomas wegen des Verdachts der „grob fahrlässigen Tötung“ angeklagt. Insbesondere ein Hubschraubereinsatz, der gegen 22:30 Uhr stattfand, wird von der Staatsanwaltschaft in den Mittelpunkt gerückt. Andere Bergsteiger hatten das Duo beobachtet und die Rettungskräfte alarmiert. Doch Kerstin und Thomas schickten sie wieder weg und signalisierten, dass alles in Ordnung sei. Gegen 2 Uhr morgens ließ Thomas seine Begleiterin schließlich 50 Meter vor dem Gipfel zurück und setzte erst um 3:30 Uhr den Notruf ab.
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Nun ist eine neue Theorie veröffentlicht worden, die erklären soll, was wirklich auf dem Großglockner passiert ist. Die Extrembergsteiger und Bergführer Damian und Willie Benegas aus Argentinien haben mittlerweile auch von dem schockierenden Fall aus Österreich gehört. Sie sagen, es handele sich um ein „typisches Beispiel für Gipfelfieber“. „Manche Menschen reagieren, wenn etwas schiefgeht, als erstes mit den Worten ‚Uns geht es gut, wir schaffen das!'“, heißt es. Willie Benegas hat bereits 13-mal den Mount Everest bestiegen. Das Ego spielt einem in dieser Situation einen Streich. Die Weigerung, Fehler einzugestehen, kostete Kerstin am Ende das Leben.
Experten sprechen über neue Theorie und suchen eine Erklärung
„Es ist ein Fehler, gefolgt von einem weiteren und noch einem weiteren“, sagte auch der französische Bergführer Frédéric Degoulet. „Man gräbt und gräbt und gräbt, schämt sich, zuzugeben, dass man sich geirrt hat, und dann ist es plötzlich zu spät.“ Thomas machte sich um 2 Uhr morgens zur Erzherzog-Johann-Hütte auf, um dort nach Hilfe zu suchen. Er streitet aktuell sämtliche Vorwürfe ab und sein Strafverteidiger spricht von einem „Unglücksfall“. Die Gerichtsverhandlung soll am 19. Februar stattfinden.
