Im Herbst 2024 erschütterte ein Doppelmord Großbritannien. Virginia McCullough tötete ihre eigenen Eltern und lebte ganze vier Jahre lang mit ihren Leichen in einem Haus. Bei ihrer Verhaftung im Jahr 2023 wirkte die Täterin, als hätte sie bereits auf die Polizisten gewartet. Emotionslos führte die Frau die Beamten zu den versteckten Überresten ihrer Mutter und ihres Vaters.
Im Oktober wurde Virginia zu mindestens 36 Jahren Haft verurteilt. Im Jahr 2019 hatte sie ihren Vater vergiftet und ihre Mutter mit einem Hammer totgeschlagen. „Wenigstens habt ihr den Bösewicht erwischt“, sagte McCullough damals bei ihrer Verhaftung. Nun wurde ein Brief enthüllt, in dem die Mörderin erklärt, wieso sie ihre Eltern getötet hat.

Die Britin Virginia McCullough ermordete ihre eigenen Eltern
Der Brief wird erstmals in einer Dokumentation auf Paramount+ veröffentlicht. Unter dem Titel „Bekenntnisse einer Elternmörderin“ soll mehr Licht ins Dunkel gebracht werden. In der Dokumentation werden zahlreiche Nachbarn und Freunde der Familie zu dem erschütternden Fall befragt. Schnell wird klar, dass Virginia McCullough ein schlechtes Verhältnis zu ihrem Vater hatte, der als „schroff“ beschrieben wird. In dem besagten Brief berichtet die Täterin von jahrelangem emotionalem Missbrauch.
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Sie schreibt, sie sei nie „ein Teil der Familie“ gewesen und habe sich sogar „gefangen“ gefühlt. Als Kind soll sie geschlagen worden sein. "Ich fragte mich, ob meine Eltern mich liebten oder ob ich eine Last war", heißt es in der Doku. Ihre Mutter soll unter einer Zwangsstörung gelitten haben und der Vater sei alkoholsüchtig gewesen. „Manchmal schrie meine Mutter in der Nacht Beleidigungen oder sagte, sie wünschte, ich wäre tot. Es war schwer, sie zu beruhigen oder mit ihr zu reden, und mein Vater fing an, mehr zu trinken.“
"Ich fragte mich, ob meine Eltern mich liebten oder ob ich eine Last war"
Die Situation zwischen Virginia und ihren Eltern scheint eskaliert zu sein. "Ich fühlte mich emotional verzweifelt und gefangen. Ich kam an einen Punkt, an dem ich mir nichts sehnlicher wünschte als ein normales, ruhiges Leben, koste es, was es wolle", heißt es weiter. Jahrelang verwischte Virginia ihre Spuren, bis sie schließlich überführt werden konnte, weil der Hausarzt des Vaters die Polizei kontaktierte. Die Experten erklären im Rahmen der Doku aber auch, dass es sich bei dem Brief um einen Manipulationsversuch handeln könnte, um Mitleid zu erregen.