Gegen die Airline Kuwait Airways wurden schwere Vorwürfe erhoben. Es geht um Sexismus und Rassismus während des Bewerbungsverfahrens. Das Rekrutierungsunternehmen Meccti habe die Kandidatinnen und Kandidaten in ein Hotel nach Madrid eingeladen. Anschließend sollen sich verwerfliche Szenen abgespielt haben.
„Das erste Mädchen kam weinend heraus und erzählte uns, dass man sie gezwungen hatte, fast alle ihre Kleider auszuziehen, bis auf die Unterwäsche. Es war ihr erstes Vorstellungsgespräch. Die anderen kamen heraus und sagten das Gleiche“, berichteten die Bewerberinnen nun gegenüber der Presse.
Bewerberinnen sollten sich ausziehen
Zahlreiche weitere kritische Stimmen meldeten sich zu Wort und untermauerten die Vorwürfe. Die Frauen wurden entweder aussortiert, weil sie zu alt waren oder sie mussten sich bis auf die Unterwäsche entkleiden. Sie wurden aufgefordert, ihre Kleider hochzuziehen. „Ich zog es ein wenig hoch, bis knapp unter mein Knie“, berichtet eine der Bewerberinnen. Einer Recruiterin war dies aber nicht genug: „Sie zog es aber bis zu meinem Slip hoch.“ Angeblich wollte man somit überprüfen, ob die junge Frau Narben oder Tattoos habe.
Männer, die sich auf den Job als Flugbegleiter beworben hatten, wurden sofort wieder nach Hause geschickt. Eine farbige Anwärterin wurde ebenfalls abgewiesen. „Kuwait Airways nutzt seit fünf Jahren dieselbe Drittagentur für die Vermittlung von Kabinenpersonal, die 90 Prozent der Fluggesellschaften der Region genutzt haben. (...) Es wurde noch nie eine so schwerwiegende Anschuldigung gegen sie erhoben“, heißt es in einem ersten Statement. Das Rekrutierungsunternehmen „Middle East Cabin Crew Training International“ kümmert sich bereits seit 1977 um Bordpersonal für zahlreiche Airlines.