Zahlreiche Krankheitserreger entdeckt: Neuer Fleischskandal bei Lidl

Gegen den Discounter werden schwere Vorwürfe erhoben.

11.05.2023, 19:11 Uhr
Zahlreiche Krankheitserreger entdeckt: Neuer Fleischskandal bei Lidl
Manuel Esteban/Shutterstock
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Kürzlich wurden Hühnerfleischproben der Lidl-Eigenmarke „Metzgerfrisch“ untersucht. Das Ergebnis förderte eine unangenehme Überraschung zutage. Denn im Labor entdeckte man zahlreiche Krankheitserreger, die sich auf dem Fleisch tummelten.

Die Tierschutzorganisation Albert Schweitzer Stiftung warf dem Discounter bereits Tierquälerei vor. Nun erhebt man neue schwere Anschuldigungen. In 71 Prozent der untersuchten Proben wurden antibiotikaresistente Keime entdeckt. Man spricht von „gefährlichen Krankheitserregern“, die auf „vielen der Fleischstücke“ nachgewiesen werden konnten. Die Untersuchungen wurden von einem unabhängigen Labor durchgeführt. Man konzentrierte sich dabei auf 51 Proben aus unterschiedlichen Lidl-Märkten des Landes.

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Schwere Vorwürfe gegen den Discounter

Auf dem Fleisch befand sich hauptsächlich der Fäkalkeim Escherichia coli, der zu Durchfall und Erbrechen führen kann. Zudem entdeckte man in 25 Prozent der Proben Enterokokken, in 18 Prozent Campylobacter-Bakterien und in einer Probe sogar Salmonellen. Letztere sind ebenfalls für Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich. Enterokokken können hingegen eine Reihe an Infektionen wie Endokarditis, Harnwegsinfektionen und auch Blutvergiftungen verursachen.

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„Die Albert Schweitzer Stiftung und 15 andere Tierschutzorganisationen fordern Lidl auf, die Standards der Europäischen Masthuhn-Initiative umzusetzen, um die Lebensbedingungen der Hühner zu verbessern“, heißt es nun in einem Statement. „Wie man sieht, bedeuten die Bedingungen in den Ställen der Lidl-Lieferanten nicht nur viel Elend für die Tiere, sondern sind auch gefährlich für uns Menschen.“ Lidl äußerte sich bereits zu dem Skandal und erklärte: „Alle Artikel unterliegen umfangreichen Qualitätskontrollen entlang der gesamten Lieferkette. Mit unseren eigens definierten Lidl-internen Grenzwerten sind wir dabei meist noch strenger als die gesetzlichen Vorgaben.“ 

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