Wissenschaftler warnen vor Verbot von Verbrennungsmotoren

Zur Abschaffung der Verbrennungsmotoren wurden nun große Bedenken geäußert.

27.11.2022, 14:35 Uhr
Wissenschaftler warnen vor Verbot von Verbrennungsmotoren
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Im EU-Parlament wird in Kürze über die vollständige Abschaffung von Verbrennungsmotoren in Fahrzeugen, also alle Diesel- und Benzinmotoren, abgestimmt. Ziel ist es, ab 2035 keine Fahrzeuge mehr zum Straßenverkehr zuzulassen, die diese Technik besitzen.

Dagegen regt sich jetzt Widerstand. 300 Wissenschaftler, die sich zur Internationalen Vereinigung zur Erforschung nachhaltiger Antriebs- und Fahrzeugtechnik (IASTEC) zusammengeschlossen haben, warnen in einem offenen Brief vor diesem Schritt. Ihre Gründe: Die CO2-Bilanz ist für batteriebetriebene Autos wesentlich schlechter als angenommen. Immerhin muss ein Großteil des Ladestroms aus dem Verbrauch fossiler Brennstoffe erzeugt werden. Zusätzlich schafft es eine wesentlich größere Abhängigkeit von China.

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CO2-Bilanz wesentlich schlechter als angenommen

Die zum Bau von Batterien benötigten seltenen Erden stammen zum größten Teil aus dem „Reich der Mitte“. Die dortigen Vorkommen verschaffen China ein regelrechtes Monopol auf diese Substanzen. Vielmehr solle man sich auf die Entwicklung von biosynthetischen Kraftstoffen als Alternative konzentrieren.

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Ein Verbot würde weitere Forschung in diese Richtung augenblicklich beenden, so die Wissenschaftler. Fahrzeuge des öffentlichen Dienstes, für Polizei, Feuerwehren, Militär, dem Zivilschutz und Landwirtschaftsgeräte würden substanziell teurer werden. Zusätzlich würde ein Verbot laut einer Ifo Studie 620.000 Jobs allein in Deutschland kosten. Doch es gibt auch Gegenstimmen. Professor Christian Rehtanz von der TU Dortmund kritisierte: "Der Brief ist hochgradig peinlich. Es ist ein wissenschaftlich verbrämtes Lobbyistenschreiben, welches krampfhaft versucht, die Kolbenmaschinen (Lehrstuhldenomination von Prof. Koch des KIT) zu retten." Besagter Professor Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist ebenfalls Unterzeichner des Briefs an das EU-Parlament.

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