Forscher haben herausgefunden, dass durch Schlaf Giftstoffe aus dem Gehirn entfernt werden

Dadurch könnten sich neue Wege zur Behandlung von Krankheiten wie Alzheimer eröffnen. Man könnte das Risiko für neurodegenerative Krankheiten sogar reduzieren.

04.11.2019, 03:41 Uhr
Forscher haben herausgefunden, dass durch Schlaf Giftstoffe aus dem Gehirn entfernt werden
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Wie wir bereits seit vielen von Jahren wissen, ist ein guter und tiefer Schlaf enorm wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Schlafen wir ein paar Tage schlecht, macht es sich sofort bemerkbar. Wir fühlen uns oft schlapp, sind müde und schnell reizbar. Eine aktuelle Studie der Boston University untersuchte jetzt, wie unser Körper im Schlaf Giftstoffe im Gehirn abbaut.

Im Schlaf werden Schadstoffe aus dem Gehirn entfernt

Wenn wir schlafen, durchläuft unser Gehirn mehrere Phasen, von einem leichten Schlaf über einen tiefen Schlaf, bis hin zum REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). Eine Studie aus dem Jahr 2013 die an Mäusen durchgeführt wurde, zeigte, dass die Tiere im Schlaf Toxine wie Beta-Amyloid abgebaut hatten. Diese Toxine können dazu beitragen, dass sich schlimme Krankheiten wie zum Beispiel Alzheimer entwickeln können.

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MRT soll genauere Informationen liefern

Die Wissenschaftler fragten sich, wie die Giftstoffe aus dem Gehirn entfernt werden und vor allem, warum dieser Prozess nur stattfindet, wenn wir schlafen. Im Labor wurde deshalb eine Studie entwickelt, die mehrere verschiedene Variabeln gleichzeitig misst. Die Studienteilnehmer mussten sich in ein MRT-Gerät legen und dabei einschlafen.

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Die Tests wurden um Mitternacht durchgeführt, damit die Schlafzyklen der Probanden realistisch waren. Sie wurden sogar darum gebeten, länger wach zu bleiben. So konnte sichergestellt werden, dass sie beim Beginn der Tests müde waren und in kurzer Zeit einschliefen.

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Mit Hilfe einer EEG-Haube, die die Probanden auf dem Kopf trugen, konnten die Wissenschaftler nachvollziehen, in welchem Schlafstadium sich die Probanden befanden. Außerdem zeichnete das MRT den Sauerstoffgehalt des Blutes im Gehirn auf und zeigte gleichzeitig, wie viel Zerebrospinalflüssigkeit in und aus dem Gehirn floss.

Alles passiert im Nicht-REM-Schlaf

Was die Wissenschaftler herausfanden war, dass während des Nicht-REM-Schlaf langsame Wellen von Zerebrospinalflüssigkeit über das Gehirn gespült wurden. Und dank der EEG-Haube verstand man auch, warum. Denn in diesem Schlafstadium passiert etwas ganz Besonderes im Gehirn. Die Neuronen synchronisieren sich und schalten sich gleichzeitig ein und aus.

Das führt dazu, dass die Neuronen nicht mehr so viel Sauerstoff benötigen und weniger Blut zum Gehirn fließt. So können riesige Mengen Zerebrobspinalflüssigkeit im Gehirn zirkulieren und dabei metabolische Nebenprodukte können beseitigt werden.

Diese neue Erkenntnis soll dabei helfen können, neue vielversprechende Medikamente gegen Alzheimer entwickeln zu können. Neue Medikamente könnten beispielsweise dafür sorgen, dass die Flüssigkeit im Gehirn erhöht wird und unser Gehirn so die Schadstoffe besser entfernen kann. Schlaf dient also nicht nur dazu für Erholung zu sorgen, sondern hat auch noch ganz andere wichtige Funktionen, die uns vor bösen Krankheiten schützen können.