Es ist kein Geheimnis, dass viele Rechner noch auf alten, teilweise völlig überholten Sicherheitssystemen laufen. Das Sicherheitsunternehmen ESET hat eine Studie angefertigt, nach der rund 1,8 Millionen Windows-PCs allein in Deutschland auf einem Betriebssystem basieren für das schon längst keine Updates mehr existieren. Die Rede ist von Windows 7, Windows 8, die 8.1-Version und Windows XP. Dafür endete der Support bereits schon vor knapp 10 Jahren.
Dennoch scheint es viele Nutzer nicht im Geringsten zu stören, dass ihre PC-Oberfläche sozusagen aus der Zeit gefallen ist. Leider hat das aber mit Nostalgie wenig zu tun, sondern eher mit akuter Gefahr. Selbstverständlich nicht für Leib und Leben, aber für die Privatsphäre, persönliche Daten und natürlich für das liebe Geld. Laut dem Unternehmen ESET sollte das spätestens jeden IT'ler, der sich mit einem solchen Rechner befasst, in Angst und Schrecken versetzen.
Als veraltet gelten alle Systeme, auf denen Windows-Versionen vor Windows 10 installiert sind – denn für diese gibt es von Microsoft weder Feature- noch Sicherheits-Updates mehr. Viele der Betriebssysteme nutzen noch Windows 7 und das überrascht auch nicht sonderlich, denn die 7er -Variante gilt als einer der besten Systeme überhaupt – und zwar immer noch.
Alte Windows-Versionen werden zur Gefahr für die User
Allerdings wird durch den Umstand, dass es eben keine Software-Updates mehr gibt, Cyber-Kriminellen Tür und Tor weit geöffnet. Die können dann solch alte Rechner zum Teil eines sogenannten Bot-Netzwerkes machen, was Unternehmen oder Geschäfte vor enorme Probleme stellen kann. Betroffenen Nutzern stehen hier drei Wege offen, so die ESET-Fachleute: Entweder satteln sie auf ein moderneres Betriebssystem um, oder sie setzen auf eine Linux-basierende Variante. Als dritte Möglichkeit kann oder sollte der Rechner einfach offline verwendet werden.
Daten, Fotos und Co. brauchen nicht immer zwingend eine direkte Internetverbindung. Dennoch sieht Thorsten Urbanski, ein ESET-Experte die Situation als sehr unbefriedigend an. Er meint: "Es ist schon bedrückend, wenn man sieht, dass trotz jahrelanger Informationskampagnen Millionen deutsche Anwender immer noch veraltete Windows-Betriebssysteme nutzen." Ihm ist klar, dass es gerade für Unternehmen, die eine Investition in modernere Betriebssysteme aus Kostengründen scheuen, sehr schnell noch wesentlich teurer werden könnte. Laut seinen Aussagen ist es unklar, ob Versicherungen eintreten, wenn durch einen Hackerangriff auf ein schutzloses altes Betriebssystem dem Unternehmen ein Schaden entsteht.
Hacker gelangen an persönliche Daten und Fotos
Auch der Windows 10-Support wird mit dem Jahr 2025 bereits enden und daher wäre es ratsam, eine Investition in die Cybersicherheit zu tätigen, die dauerhafteren Schutz bietet. Ansonsten könnte der Schaden neben dem Verlust privater Daten auch noch teure geschäftliche Konsequenzen haben. Immerhin haben sich ganze Abteilungen formiert, die oft sogar in staatlichem Auftrag für Hackerangriffe sorgen. Und da möchte man sicher nicht gerne unter den Opfern sein.