Dieses Jahr zeigte sich der April von seiner abwechslungsreichen Seite. Nach den warmen Temperaturen über 20 Grad, die bei manchen sogar zu Sonnenbrand geführt haben könnten, folgte ein plötzlicher Temperatursturz. Stellenweise gab es sogar ein winterliches Comeback mit Schneefall. Doch worauf müssen Autofahrer achten, die bereits Sommerreifen montiert haben? Der ADAC hat eine klare Stellungnahme abgegeben, die nicht jedem Autobesitzer gefallen dürfte.
O bis O: Winterreifenpflicht in Deutschland ist situativ
In Deutschland gilt die Vorschrift, dass bei winterlichen Straßenbedingungen, unabhängig von der Jahreszeit, die Winterreifen am Fahrzeug angebracht sein müssen. Die weit verbreitete Faustregel von Oktober bis Ostern (von O bis O) hat jedoch keine rechtliche Verbindlichkeit. Autofahrer, die sich nicht an die Winterreifenpflicht halten, riskieren Bußgelder und Probleme mit der Versicherung. Für das Fahren ohne Winterreifen gibt es ein Bußgeld von 60 Euro und einen Punkt in Flensburg. Bei Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer erhöht sich das Bußgeld auf 80 Euro und es gibt ebenfalls einen Punkt. Zudem kann die Kaskoversicherung bei einem Unfall ohne die richtige Bereifung ihre Leistungen kürzen, da grobe Fahrlässigkeit vorliegt. Im Falle eines fremdverschuldeten Unfalls kann zudem eine Teilschuld angerechnet werden.
Aus diesem Grund rät der ADAC Autofahrern, die bereits auf Sommerreifen umgestiegen sind, entweder das Fahrzeug stehen zu lassen und auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen oder wieder Winterreifen am Fahrzeug zu montieren. Um derartige Probleme zu vermeiden, mag es verlockend sein, ganzjährig Winterreifen zu verwenden. Allerdings ist davon abzuraten, denn das Fahren mit Winterreifen im Sommer ist zwar nicht verboten, birgt aber Risiken. Winterreifen verschleißen bei hohen Temperaturen schneller und der Bremsweg kann sich deutlich verlängern. Es empfiehlt sich daher, die Bereifung den Witterungsverhältnissen anzupassen.