Eigentlich wollte man bei einer Gedenkveranstaltung an die Brandschläge in Rostock Lichtenhagen an die schrecklichen rechts extremistischen Vorfälle erinnern. Diese hatten vor 30 Jahren, im Jahr 1992, dort stattgefunden, nachdem ein Rechtsradikaler ein Asylbewerberheim unter Beifall von Schaulustigen niedergebrannt hatte.
Zwei Jugendliche hätten sich jedoch nicht respektloser gegenüber diesem Anliegen zeigen können. Laut Angaben von Journalisten hatten sich zwei Jugendliche in die Live-Aufnahmen diverser Journalisten geschlichen. Der eine der beiden, 14-Jahr alt, hätte in einem Video den rechten Arm zum Hitlergruß gehoben, während der andere, 13 Jahre alt, mit Seitenscheitel und Hitlerbart vor die Kamera getreten wäre. Zuvor hatten sich die Jugendlichen wohl beim Kamerateam erkundigt, ob die Bilder live gesendet werden.
Ermittlung läuft
"Politiker waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Rostock-Lichtenhagen", sagte eine Polizeisprecherin. Nachdem die Journalisten den Vorfall bemerkt hatten, riefen sie sofort die Polizei. Diese konnte die Jugendliche in der Nähe aufspüren. "Der Junge, der den Arm gehoben hat, wirkt zwar jünger. Allerdings ist er der Ältere von den beiden", verriet die Polizeisprecherin. Mit 14 Jahren wäre er strafmündig und seine Tat könnte strenger geahndet werden. Der Staatsschutz ermittelt nun gegen die beiden Jugendlichen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.