Irgendwann in seinem Leben seinen Karriereweg zu wechseln, ist heutzutage nichts Unmögliches mehr – doch Norm Self hätte sich keinen extremeren Gegensatz zu seinem alten Job aussuchen können. Seit seinem 18. Lebensjahr hat der treue Pfarrer der Kirche gedient und war 28 Jahre mit einer Frau verheiratet, bis er im Jahr 1997 merkte, dass er auf Männer stand. In dieser Zeit hatte er auf dem Campus eines Colleges gearbeitet und dort seine homosexuellen Tendenzen erkundet.
20 Jahre später war es dann soweit. Im Jahr 2017 hat der ehemalige Pfarrer seinen ersten Porno mit 83 Jahren gedreht. "Mein Mitbewohner hat mich gefragt, ob ich in einem Film sein will", erinnert er sich in einer Channel 5 Doku aus dem Jahr 2019, "ich wurde eingeladen und war plötzlich der Mittelpunkt der ganzen Leute. Es ist fast so, als schmeißt man eine Party – das ist eine der Dinge, die ich am Porno-Drehen so bewundere."
Seine Mission
Es zu bereuen, aus der Kirche ausgetreten zu sein, scheint der nun 88-Jährige nicht. "Ich habe mich gefragt, wer wohl sauer sein würde und wer mich aus seinem Adressbuch streichen würde, doch dann dachte ich mir, das ist ihr Problem. Mein Problem mit der Kirche ist, dass es sehr selten vorkommt, dass Sex als ein glücklicher Teil des spirituellen Lebens behandelt wird", berichtet er.
Der Pornostar träumt außerdem davon, in der Welt für Aufklärung zu sorgen. „Wenn ich den ‚Titel‘ des ‚Ministers für erotische Erziehung‘ erhalten könnte, würde das bedeuten, dass die von der Gesellschaft installierten falschen Botschaften ausgerottet werden, dass Sex bestenfalls schlecht und schlimmstenfalls böse ist – und dass sein Nutzen nur auf die Fortpflanzung der Spezies beschränkt ist und nicht zu genießen ist. Darüber hinaus können sexuelle Verhaltensweisen und Praktiken zum Vergnügen und zur Verbesserung dieser Art des Spiels erlernt werden – zum Nutzen aller Partner!“