In den USA sorgte ein außergewöhnlicher Fall für Schlagzeilen. Einem Sexualstraftäter wurde eine Millionensumme zugeschrieben. Seth Fletcher wurde im Gefängnis von zwei Wärtern misshandelt. Er wurde anschließend zum Pflegefall. Nun stehen dem 21-Jährigen 17,5 Millionen US-Dollar Entschädigung zu.
Dustin Knox sowie Christopher Coy waren im Bundesgefängnis von Chillicothe in Ohio tätig. Sie entdeckten den Insassen, als er eine Zigarette rauchte. Die Wärter hielten sie fälschlicherweise für einen Joint. Daraufhin legten sie ihm Handschellen an. Als sich Fletcher wehrte, wurde er unter Gewaltanwendung in eine Zelle gebracht.
Fletcher ist querschnittsgelähmt
Knox und Coy ließen den 21-Jährigen mehrmals fallen. Fletcher wünschte sich daraufhin eine medizinische Behandlung. Diese wurde ihm jedoch zunächst verwehrt. Am nächsten Morgen brachte man ihn in ein Krankenhaus. Dort stellte sich eine Querschnittslähmung vom Hals abwärts heraus.
Vor Gericht wurde bekannt, dass ein dritter Wärter einen Facebook-Post über den Vorfall veröffentlichte: „Der Typ, dem ich die Nase gebrochen habe, ist jetzt mit einem gebrochenen Genick gelähmt. Es heißt, sein Gesicht sieht aus, als wäre er fallen gelassen und über Beton gezogen worden.“ Der Wärter war davon überzeugt, etwas Gutes getan zu haben, indem er einen „Kinderschänder“ lähmte.
Doch das Gericht entschied für den Gefangenen, dem nun eine Entschädigung in Millionenhöhe zusteht. Fletcher kam im Alter von 18 Jahren ins Gefängnis. Er soll ein "sexuell orientiertes" Video mit Minderjährigen aufgenommen haben.