Typische Fragen im Vorstellungsgespräch: So antwortest du

Zunächst einmal solltest du dir bewusst machen: Wenn du gerade dabei bist, dich darüber zu informieren, welche Fragen in einem Vorstellungsgespräch gestellt werden, ist das eine gute Nachricht. Denn das bedeutet, dass der Personaler deinen Lebenslauf so interessant fand, dass er dich persönlich kennenlernen will. Glückwunsch! Und so motiviert kannst du dich fantastisch auf typische Fragen im Jobinterveiw vorbereiten. Wir zeigen dir wie.

18.07.2022, 22:07 Uhr
Typische Fragen im Vorstellungsgespräch: So antwortest du
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Top 10 Fragen im Jobinterview: Welche Fragen werden gestellt?

Zunächst heißt es ruhig bleiben und sich gezielt vorbereiten. Denn vermutlich wird dich im Gespräch mindestens eine der typischen Fragen, die Personaler stellen, erwarten. Und das ist eine weitere gute Nachricht. Denn auf diese Fragen kannst du dir schon vorab eine passende oder clevere Antwort überlegen. Was wiederum bedeutet, dass du im Jobinterview nicht ganz so nervös sein musst. Zu den häufigsten Fragen, die dich in einem Vorstellungsgespräch erwarten, gehören:
  1. Warum haben Sie sich bei uns beworben?
  2. Wo haben sie sich außerdem beworben?
  3. Was wissen Sie bereits über unser Unternehmen?
  4. Was haben Sie in ihrem letzten Job verdient? / Wie hoch war Ihr letztes Gehalt?
  5. Was sind Ihre Ziele für die nächsten fünf Jahre? Wo möchten Sie dann stehen?
  6. Nennen Sie uns drei Gründe, warum wir Sie einstellen sollten.
  7. Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
  8. Warum sollten wir Sie und nicht einen anderen Kandidaten einstellen?
  9. Wie motivieren Sie sich?
  10. Wie gehen Sie mit Kritik um?

Antworten auf typische Fragen im Vorstellungsgespräch

Es wird dir vermutlich nicht viel bringen, wenn du lediglich weißt, was die häufigsten Fragen sind, die in einem Jobinterview gestellt werden. Wahrscheinlich möchtest du auch wissen, wie du auf diese Fragen antworten kannst. Und das verraten wir jetzt:

Fragen zum Gesprächseinstieg

In diese Kategorie gehören Fragen wie
  • Haben Sie uns gut gefunden?
  • Hatten Sie eine angenehme Anreise?
  • Wie geht es Ihnen?
Oder vergleichbare Fragen. Sie verfolgen alle das Ziel, den Einsteig in das nun folgende Vorstellungsgespräch möglichst einfach zu gestalten. Du solltest daher nicht zu einsilbig antworten, sondern versuchen, dir mit ein wenig Smalltalk erste Sympathien zu sichern. Übrigens: Wenn dir der Personaler oder ein anderer Mitarbeiter des Unternehmens etwas zu Trinken anbietet, solltest du das unbedingt annehmen. Alles andere könnte ein wenig unhöflich wirken – und diesen Eindruck möchtest du unbedingt vermeiden.

Aufforderung zur Selbstpräsentation

In der nächsten Phase des Vorstellungsgespräch ist häufig der Kandidat an der Reihe. In der Regel geht es damit weiter, dass er sich selbst noch einmal vorstellt. Fragen, die diese Phase einläuten können, sind beispielsweise:
  • Könnten Sie sich selbst kurz vorstellen?
  • Was bringen Sie mit, das man für den Job unbedingt braucht?
  • Warum sollten wir Sie einstellen?
  • Welche Fähigkeiten und Qualifikationen bringen Sie mit, die andere Bewerber nicht mitbringen?
Bei all diesen Fragen  – und es gibt noch viele weitere, die der Personaler in dieser Gesprächsphase stellt – geht es darum, deine Eignung für den Job deutlich zu machen. Der Personaler möchte jetzt von dir hören, dass du dir Gedanken über das Anforderungsprofil gemacht hast und außerdem weißt, an welcher Stelle du diese Anforderungen besonders gut erfüllst. Topp ist in dieser Phase, wenn du nicht nur deine bereits bestehenden Fähigkeiten und Kenntnisse selbstbewusst präsentierst, sondern auch auf deine Schwächen eingehst. Denn nur in den seltensten Fällen erfüllen Bewerber wirklich ausnahmslos alle Qualifikationen, die in der Stellenanzeige genannt sind. Schaffst du es, auch diese Dinge zu identifizieren, zeugt das davon, dass du über eine gesunde Selbsteinschätzung verfügst – das sehen Personaler gerne. Doch damit sollte natürlich nicht Schluss sein. Du kannst so richtig beeindrucken, wenn du für vermeintliche Schwächen auch gleich einen Lösungsansatz parat hast. Zum Beispiel: Für die Stelle werden Fremdsprachenkenntnisse in Französisch gefordert. Die bringst du jedoch nicht mit. Du kannst nun aber sagen, dass du in deiner Schulzeit Latein gelernt hast – was dir dabei helfen kann, nun auch Französisch zu lernen. Außerdem hast du während deines Studiums freiwillig im Selbststudium Spanisch gelernt. Deshalb bist du recht zuverlässig, dass du auch Französisch lernen kannst. Hin und wieder folgen in dieser Phase auch Fragen zu deinen Stärken und Schwächen, nämlich:
  • Welche drei Eigenschaften schätzen Ihre Freunde besonders an Ihnen?
  • Welche fünf Eigenschaften mochten Ihre ehemaligen Kollegen nicht?
  • Wie würde Ihr ehemaliger Chef Sie beschreiben?
Auch hier solltest du möglichst proaktiv vorgehen. Schwächen darfst du nennen, du solltest jedoch eine Lösung parat haben.

Fragen zur Bewerbung an sich

In der nächsten Phase des Vorstellungsgesprächs wird dich der Personaler vermutlich fragen, warum du dich gerade bei diesem Unternehmen beworben hast. Es geht nun also um deine Motivation für den Job. Andere Fragen, die der Bewerber im Vorstellungsgespräch stellt, um deine Motivation abzuklopfen, lauten:
  • Warum möchten Sie ihren aktuellen Arbeitgeber verlassen?
  • Warum haben Sie gekündigt?
  • Was fasziniert Sie an unserem Unternehmen?
  • Was können Sie uns über unser Unternehmen berichten?
  • Wie hoch war Ihr Gehalt in Ihrer letzten Position?
  • Wo liegen Ihre Gehaltsvorstellungen für diese Position?
Deine Aufgabe für Fragen dieser Art lautet also: Recherche, Recherche, Recherche. Trage zunächst alles zusammen, was du über das Unternehmen finden kannst: Geschäftsfeld, Unternehmensphilosophie, Standorte, Mitarbeiterzahl… Das sollte dir dabei helfen, auch die Frage nach deiner Motivation für die Bewerbung besser beantworten zu können. Denn je mehr du über das Unternehmen weißt, umso größer die Chancen, dass du Gemeinsamkeiten (auch im Hinblick auf Werte und Vorstellungen) findest. Sollte der Personaler nach deinem aktuellen oder anvisierten Gehalt fragen, solltest du auch darauf eine Antwort haben. Mach dir daher vorab Gedanken darüber, was du verdienen möchtest. Starte jedoch nicht mit der Untergrenze, sondern plane ein wenig Spielraum ein. Meist schlägt man dazu ungefähr 15 Prozent auf. Beispiele: Was sind typische Stressfragen im Vorstellungsgespräch? Neben diesen allgemeinen, informativen Fragen gibt es auch noch solche, mit denen der Personaler testen möchte, wie du in Situationen reagierst, die dir unangenehm sind oder die du nicht auf Anhieb lösen kannst. Eine derartige Stressfrage ist zum Beispiel die Frage nach einer Eigenschaft, die dein ehemaliger Chef am wenigsten an dir mochte. Aber auch typische Denkaufgaben, wie die Frage, wie viele Klavierstimmer es in Chicago gibt oder wie viele Smarties in einen Smart passen, gehören in diese Kategorie. Hier gilt: Ruhe bewahren und cool bleiben. Der Personaler interessiert sich häufig gar nicht für die Frage an sich, sondern möchte sehen, wie du dich verhältst. Denn auch im Job wird es immer wieder stressige Situationen geben. Andere Fragen im Vorstellungsgespräch, die das gleiche Ziel verfolgen, sind zum Beispiel:
  • Warum hatten Sie bei ihren Bewerbungen bisher noch keinen Erfolg?
  • Wieso haben Sie ihre beruflichen Ziele bisher verfehlt?
  • Wie können wir wissen, ob Sie den Job wirklich machen können?
  • Verraten Sie uns ein Detail über sich, das Sie im Lebenslauf bewusst verschwiegen haben.

Rückfragen: Welche Fragen soll ich im Jobinterview stellen?

Spätestens am Ende des Vorstellungsgespräch wird die Frage gestellt, ob du noch Fragen zum Unternehmen oder zum bisherigen Gespräch hast. Um es kurz zu machen: Die hast du! Denn Rückfragen an den Personaler zeugen davon, dass du dich mit der Stelle und deinem vielleicht neuen Arbeitgeber intensiv beschäftigt hast – und das möchte der Personaler sehen. Welche Frage solltest du also stellen? Hier gibt es gleich mehrere Möglichkeiten:
  • Wie sieht für Sie der ideale Bewerber aus?
  • Welche Fähigkeiten und Kenntnisse sollte der ideale Kandidat für diese Position mitbringen?
  • Welche Erfolge sollte der Kandidat innerhalb des ersten Jahres im Job haben?
  • Welche Eigenschaften und Fähigkeiten hat Ihr aktuell bester Mitarbeiter?
  • Was sind Ihrer Ansicht nach die größten Herausforderungen, die die Position mit sich bringt?
Eine andere Möglichkeit, um zum Abschluss des Vorstellungsgesprächs Fragen stellen zu können: Du machst dir während des Jobinterviews Notizen und gehst später darauf ein. Daher solltest du Stift und Papier im Gespräch bereithalten – das ist übrigens grundsätzlich eine gute Idee.