Thrombose nach Impfung: Forscher entdecken Ursache

Es wurde auch eine gezielte Behandlungsmöglichkeit entwickelt.

19.03.2021, 11:33 Uhr
Thrombose nach Impfung: Forscher entdecken Ursache
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Die seltenen Fälle, in denen es zu Blutgerinnseln kam, sorgten dafür, dass die Impfkampagne in Deutschland nicht so vorangeht, wie man es sich wünscht. Offenbar ist es jetzt endgültig geklärt, wie es zu den Hirnvenenthrombosen kommen konnte. Mittlerweile wurde der Impfstoff wieder als sicher eingestuft und wird in Deutschland wieder verwendet.

Impfung löst Abwehrmechanismus aus

Greifswalder Forscher haben jetzt herausgefunden, warum es nach der AstraZeneca-Impfung zu Nebenwirkungen kam. So soll laut der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) ein bestimmter Mechanismus dafür verantwortlich sein, der zu schwerwiegende Hirnvenenthrombosen führt. Dem Leiter der UMG-Abteilung Transfusionsmedizin, Andreas Greinacher, zufolge könnten in seltenen Einzelfällen über die Immunantwort des Körpers die Blutplättchen aktiviert werden, was dann dazu führt, dass man Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel hat.

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Am Donnerstag gab es bereits eine ähnliche Vermutung von Forschern aus Norwegen. Pal Andre Holme von Universitätsklinikum Oslo vermutete ebenfalls, dass die Bildung der Glutgerinnsel eine starke Immunantwort des Körpers sind. Dabei würden Antikörper entstehen, die an Blutplättchen andocken und diese dann aktivieren. Und laut dem NDR soll es sogar einen Wirkstoff geben, der im Falle einer Hirnvenenthrombose das Leben retten könnte. Allerdings kann man den Wirkstoff zur Behandlung nur nach der Bildung eines Blutgerinnsels verabreichen. Einen vorsorglichen Wirkstoff gibt es zum derzeitigen Stand noch nicht.

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